This article is an offprint and previously published in the following Festschrift:
Háborúk, békék, terroristák : Székely Gábor 70 éves / főszerk. Majoros István ; (red.) Faragó Gábor [et al.] ; mfl. / Budapest, 2012
The following text addresses the conference that “never took place”, Stockholm conference 1917, and the correspondence between Clara Zetkin and others concerning the planning of a separate women’s conference.
Durch die russische Februarrevolution 1917 schien die Möglichkeit gegeben, die Parteien der sozialistischen Internationale, die sich nach Kriegsausbruch in verschiedene Lager gespalten hatte, wieder zusammenzuführen und eine gemeinsame Aktion für den Frieden einzuleiten, die zuvor durch die separaten Versuche nicht zuletzt vonseiten der Parteien der neutralen Länder ergebnislos gewesen waren. Die Reaktionen der sozialistischen Parteien schienen dies zu bestätigen.
Durch einen konkreten Vorschlag von Thorvald Stauning, dem Vorsitzenden der dänischen sozialdemokratischen Partei, Anfang April 1917 und nach einem Beschluss Mitte April der provisorischen ISB-Exekutive, bestehend aus Vertretern der sozialdemokratischen Partei des neutralen Hollands, und des ISB-Sekretärs Camille Huysmans, wurde eine internationale sozialistischen Konferenz nach Stockholm einberufen.
Recht der Genossinnen zur Mitberatung und Mitentscheidung
Nachdem die Konferenzeinladung nach Stockholm publik geworden war, meldete Clara Zetkin, Sekretärin der sozialistischen Fraueninternationale, bei Camille Huysmans sofort am 23. April die erwünschte Beteiligung von Vertreterinnen an. An Thorvald Stauning schrieb sie am 25. April: ”Die bevorstehende internationale Sozialistenkonferenz zur Förderung des Friedens kann von grosser Bedeutung werden. Die Genossinnen aller Länder müssen deshalb ihr Recht zur Mitwirkung praktisch geltend machen.” An anderer Stelle verlangte sie, ”das grundsätzliche Recht der Genossinnen zur Mitberatung und Mitentscheidung zu wahren” und ”eine Gesamtdelegation für die Genossinnen jener Länder zu haben, die keine eigene Vertretung entsenden können”. Sie hoffte, dass ihr Stauning zustimme und ”Indemnität” erteile, d.h. dieses Verlangen billige.
Ähnliche Formulierungen finden sich in anderen Briefen von Clara Zetkin. In einem Schreiben an Luise Zietz. Gründungsmitglied der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), im April heißt es: Die internationale Konferenz sei ”gesichert”, und es sei ”unabweisbar notwendig, dass das grundsätzliche Recht der Genossinnen zur Mitwirkung und Mitentscheidung praktisch geltend gemacht und behauptet wird.”. An die Holländerin Heleen Ankersmit, die zuvor schon ein Telegramm und einen Eilbrief erhalten hatte, schrieb Clara Zetkin am 16. Mai nochmals zusammenfassend: Die Frauen müssten ihren ”grundsätzlichen Rechtsanspruch auf gleichberechtigte Mitarbeit praktisch geltend und wirksam machen”.
In einem Brief an Anna Lindhagen, internationale Sekretärin der schwedischen sozialdemokratischen Frauenorganisation, am 2. Juli, in dem der gesamte bisherige Vorgang rekapituliert wurde, wiederholte Clara Zetkin ihre Stellungnahme. Es sei „absolut notwendig, dass die sozialistischen Frauen überall mitwirken müssten, wo ehrlich und ernst für einen Frieden gewirkt würde, der unseren Grundsätzen entspricht“. Die Einbindung von Frauen in die Friedensarbeit sei wichtig „gerade weil wir Frauen weibliche Menschen, nicht missratene verpfuschte Kopien der Männer sind und unsere eigenen geistigen und sittlichen Werte für die Betrachtung und Lösung der vorliegenden Probleme mitbringen“. Es seien ja die Frauen gewesen, die nach Kriegsausbruch „die ersten“ gewesen wären – was nicht ganz korrekt ist –, die „die alten Bande“ wieder geknüpft und – auf der internationalen Frauenkonferenz in Bern 1915 – Prinzipien „für das gemeinsame Ziel des Friedens und der Wiederaufrichtung des allgemeinen Bruderbundes“ formuliert hätten.
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