FÜR DIE EINHEIT DER REVOLUTIONÄRE IN WESTEUROPA
wir sagen
es ist jetzt notwendig und möglich eine neue phase für die entwicklung revolutionärer strategie in den imperialistischen zentren zu eröffnen und als eine bedingung für diesen qualitativen sprung die internationale organisation des proletarischen kampfes in den metropolen,
ihren politisch-militärischen kern:
westeuropäische guerilla zu schaffen.
wir bestimmen diesen schritt aus der objektiven lage: der zentralität westeuropas für die imperialistische rekonstruktion nach dem einbruch des internationalen kräfteverhältnisses durch die befreiungskämpfe im süden, und dem zusammenstoß zwischen wachsenden produktivkräften und den grenzen des weltmarkts,
was zur globalen politisch-ökonomisch-militärischen krise der imperialistischen staatenkette geführt hat und das gesamte imperialistische system erfaßt.
und für uns aus den erfahrungen der letzten jahre, in denen sich revolutionäre bewaffnete politik in den metropolen festgesetzt hat und sich an verschiedenen brennpunkten der auseinandersetzung zwischen imperialismus und befreiung neue kämpfe entwickelt haben. erfahrungen, aus denen sich die bewußte gemeinsame auseinandersetzung um revolutionäre strategie und taktik in den metropolen herausgebildet hat, und sich die frage nach ihrer durchsetzung für die kommunistische perspektive in westeuropa für uns heute zwingend stellt.
mit anderen worten:
aus der tatsache der vereinheitlichten imperialistischen strategie ist die sache der kommunistischen guerilla in westeuropa für die realisierung ihres historischen projekts im kampf gegen den imperialismus:
DIE DISKUSSION UM DIE REVOLUTIONÄRE POLITISCHE LINIE, DIE DIE EINHEIT IN DER OFFENSIVE GEGEN DIE IMPERIALISTISCHE MASCHINE MÖGLICH MACHT;
DER PRAKTISCHE PROZEß DER ENTWICKLUNG PROLETARISCHER POLITIK IN DEN ZENTREN, DIE IN DER DIALEKTISCHEN BEWEGUNG DEN AUFBRUCH GEGEN DIE TÄGLICH UND ÜBERALL ERFAHRENE VERNICHTUNG IM IMPERIALISTISCHEN SYSTEM ZUSAMMENFAßT UND DIE POLITISCH-MILITÄRISCHE FRONT IN WESTEUROPA ALS ABSCHNITT DES WELTWEITEN KRIEGS ZWISCHEN PROLETARIAT UND IMPERIALISTISCHER BOURGEOISIE AUFBAUT;
OFFENER, AM GEMEINSAMEN ANGRIFF ORIENTIERTER PROZEß, DER DAS ZIEL HAT, DIE IMPERIALISTISCHE STRATEGIE IN DEN ZENTREN SELBST ZU BRECHEN, WEIL SIE SICH VON HIER AUS MILITÄRISCH UND ÖKONOMISCH AUFRICHTEN MÜSSEN, UM IHRE GLOBALE HERRSCHAFT ZU SICHERN.
zentrales projekt in der aktuellen phase imperialistischer strategie ist der versuch, die westeuropäischen staaten zur homogenen struktur zusammenzuschweißen, zum harten block, der vollkommen in den kern imperialistischer macht -
NATO, als der fortgeschrittensten imperialistischen herrschaftsstruktur integriert ist.
die bourgeoisie will sich in dieser politisch-ökonomisch-militärischen struktur wieder aufrichten, um die entwicklung hinter die offensive der befreiungskämpfe zurückzudrehen und um sie über alle, national oder ökonomisch determinierten widersprüche zu stülpen:
als absolute macht, die alle gesellschaftlichen verhältnisse durchdringt - totalisierung des krieges als lösung für ihre umfassende krise.
militärisch nach außen als fähigkeit zum blitzkrieg gegen die befreiungskämpfe im süden, als roll-back gegen die siegreichen völker in asien, afrika, lateinamerika und in der konkreten vorbereitung für den krieg gegen die sozialistischen staaten im osten.
die "neue nato-doktrin" ist nichts anderes als:
offensivstrategie, in die die europäischen staaten als entlastung der amerikanischen militärmaschine eingebunden sind -
weil sie für den krieg an allen fronten dee konzentration aller kräfte und mittel brauchen.
die stationierung der atomraketen war darin nur ein, wenn auch entscheidender schritt.
die reaktivierung der WEU, der aufbau der FAR in frankreich, die rüstungskooperation der europäischen nato-staaten einschließlich frankreich, die diskussion um deutsche mitsprache bei der force de frappe und ihre einbeziehung in die nato,
schließlich die offene absicht als nato gegen die 3.welt zu intervenieren sind reale schritte der militärischen formierung.
nach innen als reaktion auf den antagonismus und als prävention gegen die möglichkeit der revolutionären front in den zentren, die eine wirkliche friktion in ihrer strategie sein kann.
counterinsurgency als vereinheitlichte staatspolitik der imperialistischen kette bestimmt die realität hier und ist eine bedingung, von der heute alle revolutionäre ausgehen müssen.
ökonomisch
mit dem ziel, die europäische industrie unter absoluter dominanz des us-kapitals zu formieren und in der konzentration auf forschung und produktion in für sie strategischen bereichen:
neue technologien, elektronik, waffen
die stellung des imperialistischen blocks (usa, japan, westeuropa) und die verwertungsbedingungen des multinationalen kapitals weltweit zu sichern.
der begriff dafür:
kriegsökonomie als ein mittel zur krisenbewältigung.
die pfeiler kapitalistischer herrschaft und ideologie in den metropolen "wohlstand", "soziale sicherheit", "recht auf arbeit" sind in der brutalität der restrukturierungsmaßnahmen -
aussonderung von millionen menschen aus dem produktionsprozeß durch industrielle neu-organisierung im weltmaßstab, roboterisierung -
schon gebrochen.
daß das für die menschen hier nur noch mehr ausbeutung, elend und massenmanipulation durch die herrschende ideologie und soziale kontrolle bedeutet, ist klar.
die imperialistischen staaten können aus ihrer substantiellen instabilität und dem fortschreitenden verlust ihrer legitimität nur noch ihre potenz zu herrschen demonstrieren. sie sind heute mit der tatsache konfrontiert, daß sie für keine einzige ihrer maßnahmen einen passiven konsens haben. politische agonie -
das ist die andere seite ihrer macht.
resultat des antagonismus der weltweit durch das proletariat und die unterdrückten völker in ihrem kampf gegen den imperialismus entwickelt wurde, ist sie das terrain, auf dem die offensive proletarischer macht in westeuropa entscheidender faktor für die zuspitzung der tiefen krise des systems werden kann.
die angriffe gegen die multinationalen strukturen der nato, gegen ihre basen und stategen, gegen ihre pläne und propaganda waren die erste große mobilisierung für die strategiebildung proletarischer politik in westeuropa unter veränderten politischen bedingungen. eine mobilisierung, die sich als kampf gegen das system aus ausbeutung und krieg weiterentwickelt und verstärkt, wie sich an den angriffen in portugal, belgien, spanien, griechenland, frankreich, der brd,... zeigt.
gegen alle ideologischen debatten und abstrakten programme "über den internationalismus" sagen wir:
die strategie der westeuropäischen guerilla ist -
aus ihrer bestimmung: abschnitt und funktion des internationalen klassenkriegs
und aus ihrer praxis: politische einheit der kommunisten in westeuropa, organisierung des angriffs gegen die totalität des imperialistischen systems -
die materielle umsetzung des proletarischen internationalismus, den die situation heute verlangt.
authentische revolutionäre strategie in westeuropa wird sich im angriff gegen die zentralen imperialistischen projekte entfalten -
kollektivität und kohärenz der kämpfenden aus ihren besonderen bedingungen und möglichkeiten.
einheit,
die in der zerstörung der imperialistischen strukturen den raum erobert, in dem sich proletarisches bewußtsein und macht entwickeln.
DIE WESTEUROPÄISCHE GUERILLA ERSCHÜTTERT DAS IMPERIALISTISCHE ZENTRUM
ACTION DIRECTE
ROTE ARMEE FRAKTION
januar 1985