[...]1 Stockholm 25 mai 1917
Réunion du Comité
Présents: Branting, Troelstra, Bang, Van Kol, Söderberg, Möller, Engberg, Huysmans
Décisions
1) Les communiqués à la presse seront rédigés en esquisse par la délégation concernée le soir du dernier jour, - soumis au comité le lendemain matin, - et communiqués dans l'après-midi à la presse.2
2) Il ne sera pas donné d'autres informations à la presse.
3) On choisira un autre local.3
4) Pour les pp [passeports] de la minorité allemande, on attendra les informations d'Adler.4
5) Télégramme de Londres. Maisky.5 On avertira Olberg et on le mettra en relation avec Maisky.
6) P.S. de Georgie.6 - Le secrétaire se mettra d'abord en communication avec le Président
7) Télégramme de Pétrograde (du Comité d'organisation)7
Le télégr.[amme] sera publié et il sera répondu au Comité que la convocation a été faite et qu'elle a été élargie des partis affiliés, jusqu'aux minorités des partis des pays belligérants.
8) Télégramme Juifs.8
La transmission à commission abus a été faite (Pohl).9
Le texte du tél.[égramme] sera envoyé aux partis des puissances centrales.
9) Bosnie. - Attendre Adler.10
10) Bulgarie. - On écrira à Sakasoff que s'il veut être réentendu, il faut fixer un jour de la semaine prochaine.
11) On prendra position sur le tél.[égramme] russe relatif à Fr[iedrich] Adler cet après-midi.11
12) Refus annoncé de passeports aux Américains. - Branting consultera d'abord le ministre américain.12
13) Lettre MacDonald.13 - Il sera envoyé à R[amsay] M.[acDonald] un double de notre correspondance du Bureau et du comité.
Anmerkungen
1 Auf Papier mit Briefkopf: Conférence de Stockholm, Comité Socialiste Hollando-Scandinave.
2 Die Frage von Kommuniqués war schon am 28.4. und 3.5.1917 angesprochen worden, siehe Dok. Nr. P/04 sowie Nr. P/06a-b. Zwei Beispiele zur Abfassung der Kommuniqués in Dok. Nr. P/27a, Anm. 5, und Nr. P/29. - In CHA, Stockholm, N. & C., Comptes rendus und Losse documenten befinden sich jeweils verschiedene Versionen von Kommuniqués, und zwar hschr. Entwürfe und Konzepte, auch von Übersetzungen (deutsch, engl., franz., schwed.), z.T. mit hschr. Verbesserungen und Ergänzungen von Huysmans, sowie mschr. und hekt. Exemplare, auch von Übersetzungen, z.T. mit hschr. Verbesserungen. Da im einzelnen nicht auszumachen ist, wie die Bearbeitung erfolgt ist - einige stammen auch von Huysmans' redaktioneller Arbeit an der Stockholmer Dokumentation (Stockholm 1918) -, werden die verschiedenen Varianten nicht berücksichtigt und wiedergegeben. Es wird nur jeweils allgemein darauf hingewiesen, daß es verschiedene Exemplare gibt.
3 Ein Umzug vom Volkshaus in eine Wohnung in der benachbarten Upplandsgatan 14 fand Ende Mai statt, siehe schwed. Social-Demokraten 1.6.1917, S. 1.
4 Victor Adler traf am 25.5.1917 aus Kopenhagen kommend in Stockholm ein, siehe Nachweise in Dok. Nr. P/21, Anm. 1 und 2. - Zur Frage der Paßgenehmigung für die USPD dementierte der Vorstand der MSPD in Vorwärts 9.5.1917, S. 1, das Gerücht, man habe auf die Regierung eingewirkt, der USPD die Pässe zu verweigern. In der Paßfrage wurden zahlreiche Telegramme mit dem Holländisch-skandinavischen Komitee gewechselt, nachdem Haase am 12.5. 1917 an Huysmans telegraphiert hatte, daß eine "Reiseerlaubnis fuer mich und Freunde nicht zu erlangen" sei, in CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 71. Allerdings erwähnt Hugo Haase im Brief an seinen Sohn Ernst bereits am 6.5., daß die Regierung ursprünglich einen Paß verweigert, jetzt aber ihren Widerstand aufgegeben habe, in Haase 1929, S. 144f. Siehe weiter Stauning an Huysmans, 12.5.; Huysmans an Stauning, 13.5.; Stauning an Ebert, 13.5., wo entsprechende Schritte, "die Sache zu ändern", anempfohlen werden, da ansonsten "die Friedensarbeit zusammenbreche"; Stauning an Huysmans, 14.5. Der Widerstand kam besonders vom Großen Hauptquartier (Ludendorff). Schließlich entschied der Kaiser im positiven Sinne, wobei auch die "Drohung" von Troelstra, wenn die USPD keine Pässe bekäme, werde die MSPD nicht zugelassen, eine Rolle spielte. Im Telegramm Ebert an Stauning, 16.5., heißt es dann: "Passangelegenheit auch fuer Unabhaengige geregelt". Dies teilt Stauning an Huysmans am 17.5. mit. Sämtliche Telegramme in ABA, SDF, 528. Die positive Mitteilung auch in Vorwärts 19.5.1917 und in Hugo Haases Brief an Gottschalk vom 24.5., in Haase 1929 S. 146. - Da die Besprechungen mit der USPD ursprünglich auf den 23.-24. 5. festgesetzt worden waren - daran oder zumindest an einer Vorkonferenz vor der mit der MSPD wollte man festhalten - und kein Bescheid über die Ankunft in Stockholm kam, wurde auch weiterhin spekuliert, ob die Reise tatsächlich genehmigt sei. Siehe Telegramme Huysmans an Haase, 21.5. und 29.5., sowie Haase an Huysmans, 23.5., in CHA, Stockholm, Corr., Mai, Nr. 120, Nr. 126 und Nr. 153a-b. Telegramm Stauning an Haase, 18.5.; Brief Luise Zietz an Stauning, 25.5.; Telegramme Nina Bang an Stauning, 22.5., 28.5. u. 30.5. (3), sowie Stauning an Bang, 30.5. und 31.5.; Brief Nina Bang an Stauning, 31.5., und Telegramm Ebert an Fritz Bartels (geschrieben von Stauning), 31.5. - sämtliche in ABA, SDF, 528, ausgenommen die beiden letzteren, in SDF, 531. Siehe auch schwed. Social-Demokraten 18.5.1917, S. 3, und 24.5., S. 1. Dazu auch Mitteilungs-Blatt [USPD] Nr. 8, 20.5.1917, S. 2f., mit kritischen Kommentaren zur Paßfrage, wo auch vom "bösen Gewissen" der MSPD die Rede ist. Dittmann 1996, S. 505. - Am 29.5. meldet Haase Branting, daß "die Reisehindernisse beseitigt sind", in ARAB, NL Branting, 3.1:11, und am 31.5. traf bei Social-Demokraten ein Telegramm von Haase ein: "Paßfrage geregelt. Kommen vermutlich am 9. Juni nach Stockholm; früher kaum möglich", in CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 161, und in schwed. Social-Demokraten 1.6.1917, S. 1. Siehe auch Telegramme Braun an Stauning, 1.6.; Stauning an Huysmans, 1.6., und Huysmans an Stauning, 1.6. - sämtliche in ABA, SDF, 528. Mitteilungs-Blatt [USPD] Nr. 9, 27.5.1917, S. 2. Eine gewisse Unklarheit bestand dann immer noch, da die angekündigte Ankunft verschoben wurde, wie auch schwed. Social-Demokraten 9.6.1917, S. 6, und einem Brief von Christian L. Lange an Branting, 12.6., in ARAB, NL Branting, 3.1:11, hervorgeht. - Die USPD-Delegation traf dann am 22. Juni in Stockholm ein, und die erste Vorkonferenz fand noch am gleichen Tag statt; siehe Dok. Nr. P/44a.
5 Telegramm aus Bergen an Social-Demokraten, am 23.5.1917 in Stockholm eingetroffen, CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 125; schwed. Social-Demokraten 26.5.1917, S. 1; Geldolf 1996, S. 263f. - Siehe Konferenz mit Maiskij am 27.5.1917, Dok. Nr. P/23-23a.
6 Ein georgisches Memorandum, datiert 13.6.1917 und unterzeichnet von M. Tseretelli und G. Matschabelli, wurde dem Holländisch-skandinavischen Komitee zugestellt, in ARAB, NL Hjalmar Branting, 4.1:2, und IISG, NL Victor Adler, 3; abgedruckt in Stockholm 1918, S. 358-364. - Zu georgischen Aktivitäten zusammen mit anderen "unterdrückten Nationen" in Stockholm Zetterberg 1978, S. 215ff.; zu
Georgien siehe Fischer 1964, S. 159-161, 738f; Bihl 1975, u.a. S. 27ff., 81f., und Bihl 1992, u.a. S. 32f..
7 Telegramm des Organisationskomitees der Menschewiki am 19.5.1917 in Stockholm eingetroffen. Es wurde in einem Rundschreiben, wohl am 27.5., an die angeschlossenen Organisationen übermittelt. Die Antwort erfolgte am 27.5.1917 [?], siehe CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 110 (Abschrift Nr. 142a) und Nr. 149b; schwed. Social-Demokraten 29.5.1917, s. 1; abgedruckt in Stockholm 1918, S. XVI.
8 Telegramm von Dergamer aus Petrograd an SDF über die Verfolgungen der Juden in Palästina, 16.5.1917, ABA, SDF, 531; Poale Zion aus Petrograd an SAP (Stockholm) bzw. ISB (Haag), beide jeweils eingetroffen am 18.5., in CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 108 u. 109, und an SDAP, IISG, NL Troelstra, 421. Antwort von Stauning: Telegramme an Pfannkuch, Skaret, Buchinger, Bozvelieff, 18.5. in dieser Angelegenheit, und Mitteilung an Dergamer, 30.5., in ABA, SDF, 531, sowie Stauning an Skobelev, 30.5.1917, ebd. Ebenso das Telegramm von Poale Zion/Kaplanski an Huysmans, am 19.5.1917 in Stockholm eingetroffen, CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 112, auch zitiert im unten genannten Brief an Troelstra; Schreiben von Poale Zion/Locker, Kaplanski an Troelstra, 18.5.1917, in IISG, NL Troelstra, 421; an Branting, 20.5. u. 29.5. 1917, in ARAB, NL Branting 3.1:12; an SDAP/Van Kuykhof, 25.5.1917, IISG, SDAP, 2145; Pressekommuniqué vom 19.5.1917 zu den in Stockholm eingetroffenen Mitteilungen über die Verfolgungen, CHA, Stockholm, N. & C., Mai 1917:2, und danach in schwed. Social-Demokraten 21.5.1917, S. 3.
9 Ausgehend von der Deportation belgischer Arbeiter nach Deutschland versuchte Huysmans 1916 eine internationale, aus Vertretern aller kriegführenden Länder zusammengesetzte Commission des abus (Commission against war abuse, Kommission gegen Kriegsmißbräuche) zu bilden. Otto Pohl sollte dort Österreich-Ungarn vertreten. Dazu Geldolf 1996, S. 170-172. Material der Commission in CHA, Dossiers, I 603 A-B.
10 Im Bericht von Alsing Andersen an Stauning, 29.5.1917, heißt es, daß die Bosnier "allmählich unzufrieden werden" ("var begyndt at blive utilfredse"), weil sie so lange warten müßten; ABA, SDF, 531.
11 Das Todesurteil im Prozeß gegen Friedrich Adler am 19. Mai 1917 führte zu mehreren Protest- und Solidaritätskundgebungen in Rußland, siehe Steiner 1988, S. 142f. Als Beispiele siehe Telegramm Kosloff (Ekaterinoslav), in Stockholm eingetroffen am 30.5.1917, in CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 158; vom Arbeiterrat der 4. russischen Armee an die internationale sozialistische Konferenz in Stockholm, in schwed. Social-Demokraten 18.6.1917, S. 1; Telegramm einer Deputation lettischer Freiwilliger an Social-Demokraten, am 4.6. 1917 in Stockholm eingetroffen, und Grußtelegramm von deutschen. österreichischen und ungarischen Kriegsgefangenen in Sibirien an die Stockholmer Konferenz zusammen mit einem Protest gegen die Verurteilung von Friedrich Adler, am 27.6. 1917 in Stockholm eingetroffen, in CHA, Stockholm, Corr., Juni 1917, Nr. 5a und Nr. 34; auch in IISG, NL Victor Adler, 3; letzteres Telegramm auch schwed. Social-Demokraten 28.6.1917, S. 4. Zum internationalen Echo Jemnitz 1979, S. 322-325, und zum Prozeß Ardelt 1990, S. 154-197.
12 Die Paßverweigerung der USA erfolgte am 22.5.1917; sie wurde in schwed. Social-Demokraten 25.5.1917, S. 6, mitgeteilt. In einem Kommentar erklärte Branting, daß diese Informationen, vermittelt durch Reuter, nicht offiziell seien. Wenn eine Ablehnung erfolgt sei, so sei das den "unvollständigen und falschen Mitteilungen" ("ofullständiga och felaktiga uppgifter") über die Stockholmer Konferenz zuzuschreiben. Es sei "natürlich völlig unsinnig" ("naturligtvis absolut orimligt"), daß die USA unter Wilson sich gegen "die Wiederrichtung einer moralischen Kraft in Europa" ("återupprättandet av en moralisk makt i Europa") stelle, d.h. der Internationale, die ebenfalls für einen dauerhaften Friedens eintrete wie Wilson, der der "vornehmste Vertreter" ("den främste representanten") dieser Politik sei. Eine offizielle Mitteilung, daß die Pässe nicht genehmigt wurden, erfolgte durch ein Telegramm von Morris Hillquit, das in Stockholm am 26.5. eintraf, CHA, Stockholm, Corr., Mai 1917, Nr. 135. - Zur amerikanischen Paßverweigerung siehe Hillquit 1934, S. 155-157; Mayer 1959, S. 200f.; Radosh 1969, S. 117-121.
13 Gemeint ist hier wohl das Rundschreiben von MacDonald vom 15.5.1917, in dem mitgeteilt wurde, daß die ILP und BSP einen United socialist council gebildet haben, weil "profoundly dissatisfied with the inactivity of the British National section of the International", in ABA, SDF, 531. In Dänemark allerdings erst am 15.6.1917 eingetroffen, siehe Stauning an MacDonald 16.6., ebd.