Ziel des Workshops ist die Diskussion neuer Herangehensweisen an die Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung und der mit ihr verbundenen Intellektuellenkulturen. Er dient zugleich der Präsentation erster Arbeitsergebnisse der Nachwuchsforschergruppe »Eine neue Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung« am Dubnow-Institut und dem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses stehen herausragende – prominente ebenso wie bislang kaum wahrgenommene – Persönlichkeiten der politischen Linken. Die biografischen Annäherungen zielen dabei nicht auf traditionelle Gelehrten-, Funktionärs- und Werkbiografien oder auf organisationsgeschichtliche Abhandlungen, sondern auf die geistigen und lebensweltlichen Erfahrungen der jeweiligen Personen. In Vermittlung über die Lebenswege soll die historische Geltungskraft arbeiter- und gewerkschaftsbewegter Begriff, Kategorien und Vorstellungswelten – ihr Gewordensein ebenso wie ihre Zeitbindung – herausgearbeitet werden.
Programm
10.00–10.15
Begrüßung
Yfaat Weiss (Leipzig/Jerusalem)
Wolfgang Uellenberg-van Dawen (Berlin)
Michaela Kuhnhenne (Düsseldorf)
10.15–10.30
Einführung
Jan Gerber (Leipzig)
Was heißt »Eine neue Geschichte der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung«?
10.30–12.00
Panel I: Mexiko-Stadt
Chair: Ulrich Schuster (Leipzig)
Philipp Graf (Leipzig)
Zweierlei Exil. Leo Zuckermann und die Grenzen der kommunistischen Versprechung
Anja Jungfer (Potsdam)
Alte und Neue Welt im Tintenstrom. Egon Erwin Kisch in Mexiko, 1940–1946
12.00–12.45 Mittagspause
12.45–14.30
Panel II: Westberlin
Chair: Jeannette van Laak (Leipzig)
Christian Zech (Hamburg)
Exil als Kontinuitätsbruch und Konfliktfeld. Politische Standortbestimmungen bei Siegfried Aufhäuser
Felix Pankonin (Leipzig)
»Sozialistische Erneuerung und der Fall Berlin«. Richard Löwenthal und die Westernisierung der SPD
14.30–15.00 Kaffeepause
15.00–16.30
Panel III: Frankfurt
Chair: Doris Maja Krüger (Frankfurt O./Berlin)
Magnus Klaue (Leipzig)
Produktive Missverständnisse. Horkheimer – Adorno – Habermas, 1958
Zarin Aschrafi (Leipzig)
Borochov in Frankfurt. Der erste sozialistisch-zionistische Kongress, Dezember 1970
16.30–17.00 Pause
17.00–18.30
Abschlussvortrag
Chair: Jan Gerber (Leipzig)
Christina Morina (Amsterdam)
Die Erfindung des Marxismus. Wie eine Idee die Welt eroberte
Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Zarin Aschrafi (Leipzig), Jan Gerber (Leipzig), Philipp Graf (Leipzig), Anja Jungfer (Potsdam), Magnus Klaue (Leipzig), Doris Maja Krüger (Frankfurt O./Berlin), Michaela Kuhnhenne (Düsseldorf), Jeannette van Laak (Leipzig), Christina Morina (Amsterdam), Felix Pankonin (Leipzig), Ulrich Schuster (Leipzig), Wolfgang Uellenberg-van Dawen (Berlin), Yfaat Weiss (Leipzig/Jerusalem), Christian Zech (Hamburg)