Internationale Tagung der DFG-Kolleg Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« vom 4. bis 6. Februar 2026, Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg.
Konzipiert von Caroline Adler, Adrian Renner und Julia Soytek.
Mit Beiträgen von Nicola Behrmann, Werner Bosch, Julia Drost, Jeanette Fabian, Elena Fabietti, Lisa Hanstein, Sophie Hartisch, Annika Hildebrandt, Alexander Kamber, Anna Sophie Luhn, Arndt Niebisch, Erhard Schüttpelz, Anna Seidel, Susanne Strätling, Isabel Wünsche und Christoph Zeller.
Wir bitten um Anmeldung zur Teilnahme per E-Mail an imaginarien.der.kraft@uni-hamburg.de
Die Kraft der Avantgarden. Formen und Funktionen einer ästhetischen Bezugsgröße zwischen 1900 und 1940.
Die emphatische Beschwörung von Kräften gehört zu den zentralen Charakteristika europäischer wie außereuropäischer Avantgarde-Bewegungen zwischen 1900 und 1940 und ist bislang allenfalls in Teilaspekten untersucht worden. Mittels einer Konstellation aus Einzelstudien unterschiedlicher Fächer möchte die Tagung daher ein breites Spektrum an Verfahren, Funktionen und Semantiken fokussieren, das die Artikulation von Kräften gerade auch jenseits ihrer programmatischen Anrufung in den avantgardistischen Bewegungen bestimmt hat. Der Fokus auf Kraft als ästhetische Bezugsgröße soll dabei die Möglichkeit bieten, avantgardistische Bewegungen konzentriert und vergleichend zu (re-)perspektivieren und dabei gegebenenfalls auch bisher unbeobachtete historische und systematische Interferenzen und Übergangsphänomene über sprachliche, geografische und disziplinäre Grenzen hinaus sichtbar zu machen.
Programm
Mittwoch, 4. Februar 2026
14:00 – Einführung
14:30 – Nicola Behrmann (New Jersey): Er/schöpfungskraft: Hypervisibilität in der Avantgarde
15:20 – Kaffeepause
15:40 – Isabel Wünsche (Bremen): Avantgarde, Intuition und Psychophysik. Kräfte zur Sensibilisierung der Sinneswahrnehmung
16:30 – Julia Drost (Paris): Epistemologische Unruhe. Der Surrealismus im Kraftfeld außereuropäischer Wissensordnungen
17:20 – Kaffeepause
17:40 – Erhard Schüttpelz (Siegen): Film-Preview mit Diskussion: General Marseilles. Zwischen zwei Filmen von Jean Rouch (Anja Dreschke, Carlo Peters, Erhard Schüttpelz)
Donnerstag, 5. Februar 2026
9:30 – Annika Hildebrandt (Bonn): Moderne Primitive. Kraftkonzepte der Arbeiterdichtung um 1900
10:20 – Anna Seidel (Wien): Kraftunterschiede in der polnischen Industrieliteratur. Rohstoffbedingte energeia und politische Emanzipationsprozesse
11:10 – Kaffeepause
11:40 – Lisa Hanstein (Florenz): Forze scatenate. Entfesselte Kräfte, Transformation und Spiritualität im italienischen Futurismus
12:30 – Mittagspause
14:00 – Jeanette Fabian (Bamberg): »… eine Poesie, die das Weltall mit allen Mitteln dichten will.« Die Erweckung der Lebenskraft im tschechischen Poetismus
14:50 – Sophie Hartisch (Bonn): »Wo seid ihr, ihr Astronomen des Ideals?« Kosmische Kräfte in der expressionistischen Lyrik und Programmatik
15:40 – Kaffeepause
16:10 – Christoph Zeller (Nashville): Dada und die deutsche Inflation. Kulturelle Antworten auf ökonomische Krisen 1914–1923
17:00 – Susanne Strätling (Berlin): Energetische Chronotopoi der sowjetischen Moderne
Freitag, 6. Februar 2026
9:30 – Elena Fabietti (Regensburg): »No Force, No Script.« W. B. and George Yeats’ Automatic Writing and Esoteric Notions of Force
10:20 – Anna Sophie Luhn (Berlin): »Unsere Syntax wird euch asphyxiieren.« Grammatikalische Kräfte als avantgardistische Obsession
11:10 – Kaffeepause
11:30 – Alexander Kamber (Zürich): Vom Reflex zur Resonanz. Hypnotischer Tanz zwischen Psycholabor und Bühne um 1900
12:20 – Mittagspause
13:20 – Werner Boschmann (Berlin): Metabolismus der Kräfte. Boris Enders partizipative Kraftökologie als avantgardistische Alternative
14:10 – Arndt Niebisch (Wien): Die Sichtbarkeit der Kräfte. Von der grafischen Methode zum Fotodinamismo
15:00 – Abschluss
imaginarien.der.kraft@uni-hamburg.de
Wir bitten um Anmeldung zur Teilnahme per E-Mail an imaginarien.der.kraft@uni-hamburg.de