Wolfgang und Juliane - ihr Tod ist für uns schwer, besonders in diesem absurden Unfall. Sie hatten sich mit einem anderen Tod auseinandergesetzt. Nicht in diesem brutalen täglichen Metropolenschrott.
Den ganzen Dreck wegzuschaufeln, den die Presse jetzt bringt, wäre zuviel. Wer mit Wolfgang zu tun hatte, weiß, wer er war.
Für ihn war das Wichtigste, in und durch den Angriff zu lernen - in der Illegalität, in der Legalität, im Knast - und das hat er auch vermittelt. Seine Klarheit in dem wie er war, seine Initiative, seine Militanz und sein politisches Denken waren acht Jahre für uns - RAF - wichtig.
Juliane wollte, daß die Guerilla in der BRD zusammenkommt, darüber sind wir mit ihr zusammengekommen. Sie war diejenige, durch deren Offenheit und politische Radikalität der Mist, der im Weg lag, beiseite geräumt werden konnte. Die Entschiedenheit und ihre Lust den neuen Abschnitt anzupacken, waren stark für uns.
Zu diesem ganzen Dreck, für den BAW und BKA den Tod der beiden benutzen, wollen wir sagen:
Rebmann interessiert uns jetzt nicht - er prahlt schon wieder mit Anschlägen gegen sich - und Späth schon gar nicht. Wir haben auch nicht vor Schmidt in die Luft zu jagen. Wir sind natürlich hier und das wissen sie besser, als sie es in ihrer Propaganda bringen. "Aktionsfähigkeit beweisen" und "Verzweiflungsschlag" ist nicht unsere Sache. Die Offensive 1977 hat die Perspektive für einen neuen Abschnitt eröffnet. Konkret die Notwendigkeit einer Umstrukturierung für uns und die nächsten Schritte der Strategie zu entwickeln, die die bewaffnete illegale und die legale Struktur zur politisch-militärischen Einheit des antiimperialistischen Widerstands werden läßt. Daran bestimmen wir unsere Aktion.
ROTE ARMEE FRAKTION
26.7.1980