DFG-Projekt "Armut in Deutschland 1950-1990", Lehrstuhl für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte, Universität Freiburg 11.10.2012-13.10.2012, Freiburg, Studienhaus Wiesneck
Deadline: 13.02.2012
Zum Abschluss der ersten Förderphase lädt das DFG-Projekt "Armut in Deutschland 1950-1990" zu einem insbesondere an Nachwuchswissenschaftler gerichteten Workshop vom 11.-13. Oktober 2012 ein.
Seit Oktober 2010 beschäftigt sich das Forschungsprojekt aus drei unterschiedlichen Perspektiven mit dem Phänomen Armut im deutsch-deutschen Vergleich. Mit Hilfe einer um kulturgeschichtliche Perspektiven und Methoden erweiterten Sozialgeschichte nimmt es die Frage nach dem Ausmaß von Armut, die zeitgenössischen Debatten über ihre Ursachen, Erscheinungsformen und Bekämpfungsstrategien sowie die Lebenslagen von Armen und deren lokalen Kontexte in den Blick.
Der Workshop soll nun den Blick weiten und einen wissenschaftlichen Austausch zwischen den Themenfeldern Armut, Sozialpolitik und soziale Ungleichheit ermöglichen. Räumlich möchten wir uns dabei auf Deutschland im europäischen Kontext, zeitlich auf die Jahre seit 1945 beziehen. Im Mittelpunkt sollen die folgenden Fragen stehen: Lassen sich Aussagen über die (quantitative und kulturelle) Bedeutung von Armut und sozialer Ungleichheit im Untersuchungszeitraum treffen? Welche Gruppen standen im Fokus der diesbezüglichen Debatten, und welche Traditionslinien bestimmten diese? Welche Akteure befassten sich mit sozialen Problemen?
In welche sozioökonomischen, politischen und kulturellen Kontexte waren ihre Handlungen und Meinungen eingebettet? Welche Auffassungen über die Zuständigkeiten von Mensch, Gesellschaft und Staat, welche Einstellungen zu sozialer und materieller Teilhabe werden in ihren Äußerungen offenkundig?
Mit diesen und weiteren angrenzenden Themen soll sich der Workshop befassen. Wir laden Nachwuchswissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen (Geschichte, Politikwissenschaften, Soziologie, Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften u. a.) ein, Beiträge für den Workshop in Form eines Abstracts (maximal 800 Wörter) einzureichen.
Die Abstracts können sowohl in deutscher als auch englischer Sprache abgefasst werden. Mögliche Schwerpunkte des Workshops könnten sein:
-Traditionslinien (z. B. Fürsorge vor und nach dem Ersten Weltkrieg)
-Akteure: Staat, Gesellschaft, Experten, Betroffene
-Gruppen: Alte, Vertriebene, Randgruppen, Familien u. a.
-zeitgenössische und retrospektive Ansätze zur Quantifizierung von Armut und sozialer Ungleichheit
Weitere Themenvorschläge sind selbstverständlich willkommen. Bitte senden Sie Ihren Beitrag bis zum 13. Februar 2012.
Bis spätestens 31. März 2012 erhalten Sie eine Rückmeldung von uns.
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Nathalie Knors
Rempartstraße 15, KG IV
Historisches Seminar
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