Europäische Akademie Otzenhausen; Atlantische Akademie Rheinland-Pfalz; Stiftung Demokratie Saarland; Deutsch-Amerikanisches Institut Saarbrücken 23.11.2012-25.11.2012, Otzenhausen, Europäische Akademie Otzenhausen Europahausstraße 35, 66620 Nonnweiler, Fon +49 6873 662-0, Fax +49 6873662-150
"Am Sternenbanner das Geschick der Arbeiterklasse" - mit diesen Worten unterstützte Karl Marx die Wahl Abraham Lincolns zum amerikanischen Präsidenten. Damit formulierte er ein Leitmotiv für die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, die ebenso wie Amerika auf die Überwindung von Unterdrückung, auf Emanzipation und Fortschritt zielte. Vor fast 150 Jahren - am 23. Mai 1863 - schlug mit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins durch Ferdinand Lassalle in Leipzig die offizielle Geburtsstunde der Sozialde-mokratischen Partei in Deutschland. Die Gründung der deutschen Sozialdemokratie fällt mitten in den Amerika-nischen Bürgerkrieg. Keine Geringeren als Karl Marx und Friedrich Engels haben diesem Krieg die denkbar größte Aufmerksamkeit gewidmet, haben in ihren Analysen den Ausgang dieses Kriegs eng mit dem Schicksal der internationalen, europäischen und deutschen Arbeiterbewegung verbunden.
Und in der Tat hängen Schicksal und Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie seit dieser Zeit in vielfacher Weise mit dem Schicksal und der Entwicklung der Vereinigten Staaten von Amerika zusammen.
Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Dialog zwischen ExpertInnen verschiedener Disziplinen aus Deutschland und den USA mit interessierten BürgerInnen und VertreterInnen aus Politik und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, das spannende und spannungsvolle Verhältnis der deutschen Sozialdemokratie zu den USA, aber auch das der USA zur deutschen Sozialdemokratie in Geschichte und Gegenwart zu beleuchten und aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren.
Tagungsgebühr
140 EUR ; 70 EUR (Studierende)
Programm
Freitag, 23.11.2012
14.00 Uhr Begrüßung, Einführung
14.30 - 16.00 Uhr Amerika im Denken von Marx und En-gels Beatrix Bouvier, Berlin
>From Class Struggle to Civil War in the Revolutionary Strategies of Marx and Engels Andrew Zimmerman, Washington
16.30 - 18.00 Uhr "Die Republik mit dem Sternenbanner hat keine Bürger zweiter Klasse". Wilhelm Liebknechts USA-Reise im transnationalen Kontext Jürgen Schmidt, Berlin
Ein Blick nach Amerika: Karl Liebknecht, Carl Legien und Friedrich Ebert
Dieter K. Buse, Ontario
19.30 - 21.30 Uhr Empire of Liberty? Die deutschen So-zialdemokraten, die Vereinigten Staaten und der deutsche Imperialismus vor dem Ersten Weltkrieg Jens-Uwe Güttel, Philadelphia
Vom Unwillen zur Macht. USA und SPD - zwei Zauderer der Hegemonie nach dem Ersten Weltkrieg Moritz Rudolph, Berlin
Samstag, 24.11.2012
09.00 - 10.30 Uhr Deutsche und amerikanische Gewerk-schaften Thomas Welskopp, Bielefeld
Sozialdemokraten im US-Exil und nach ihrer Rückkehr Rainer Behring, Köln
11.00 - 12.30 Uhr USA-Bilder von SPD-Politikern zweier Generationen nach 1945. Eine biografische und habitushermeneutische Analyse Max Reinhardt, Hannover
Sozialdemokraten auf Amerikareise
Wolfgang Brandt, Berlin
14.30 - 16.00 Uhr Konsenskapitalismus und Sozialdemokratie: Die Westernisierung von SPD und DGB Julia Angster, Kassel
Willy Brandts Amerikabild
Judith Michel, Berlin
16.30 - 18.00 Uhr Willy Brandt, die Ostpolitik und USA Daniela Münkel, Berlin
Deutsche Sozialdemokratie und Sozialdemokraten aus amerikanischer Perspektive 1945-1966 Hans-Jürgen Grabbe, Halle
18.15 - 19.00 Uhr Die SPD Rheinland-Pfalz: die "atlantischste" aller Länder-Parteien?
Gerd Mielke, Mainz
19.30 Uhr Thanksgiving-Empfang und Abendessen
Sonntag, 25.11.2012
09.00 - 11.00 Uhr Nixon, Kissinger und ihr Bild von Willy Brandt und seiner Partei Bernd Schäfer, Washington
Anti-Amerikaner? Die SPD, Ronald Reagan und der NATO-Doppelbeschluss Jan Hansen, Berlin
Gerhard Schröder und George W. Bush
Dieter Dettke, Chevy Chase, Maryland
11.30 - 13.00 Uhr Eine sozialdemokratische Botschaft in Amerika: das Washington Office der Friedrich-Ebert-Stiftung
Reinhold Sohns, Bad Honnef
Atlantic Crossings: Sozialdemokraten auf der Suche nach dritten und anderen neuen Wegen Wolfgang Tönnesmann, Kaiserslautern
13.00 Uhr Abschlussdiskussion
Schicksalsgemeinschaft? Perspektiven des Verhältnisses von deutscher Sozialdemokratie und USA am Beginn des 21. Jahrhunderts
Kontakt und Anmeldung
Dr. Elisabeth Schmitt
schmitt [at] eao-otzenhausen.de
Fon +49 6873 662-441
Fax +49 6873 662-350
Informationen zum Programm
Dr. Werner Kremp, DAI
Werner.Kremp [at] gmx.de
Fon +49 6806 47155
[cross-posted, with thanks, from H-Soz-u-Kult]