"Ästhetische Theorie" (Theodor W. Adorno, 1970) und "Ästhetisierung der Politik" (Walter Benjamin, 1936) sind Topoi der "Frankfurter Schule". Faschismusforschungen der Nachkriegszeit gründen auf diesen Entwürfen der Kritischen Theorie ebenso wie die Kunstsoziologie der 1970er Jahre. Mit Herbert Marcuse und der "Neuen Sensibilität" (1969) wird die Tendenz auch als eine Art "Revolutionstheorie" in der 1968er Studentenbewegung wirksam.
Der Workshop geht diesem Zusammenhang von Kunst- bzw. Bildtheorie und Politik wissenschaftsgeschichtlich nach. Die Vorschläge für Beiträge sollten sich vorrangig auf die Panel-Schwerpunkte "Was war Kunstsoziologie?", "Neue Sensibilität?" und "Ästhetik vs. Bildkritik" beziehen.
Bitte senden Sie Ihre Proposals (nicht länger als 1000 Zeichen mit Leerschritten) als PDF bis zum 28. Februar 2018 an:
- probstj@staff.uni-marburg.de
- dirkbraunstein@netic.de
Nähere Infos unter: https://www.uni-marburg.de/fb03/politikwissenschaft/pi-nip/virtuellestagungsbuero/index_html
Programm
LinksVerkehr - Über das Projekt:
2018 jähren sich die Ereignisse der 1968er Studentenbewegung zum 50. Mal. Aus diesem Anlass organisiert Portal Ideengeschichte zusammen mit dem Frankfurter Institut für Sozialforschung ein wissenschafts- und ideengeschichtliches Recherche-Projekt zu den "IdeenTransfers" und der Wissenschaftskommunikation zwischen diesen beiden Zentren der linken politischen Kultur in der Bundesrepublik um 1968.
Die Wahrnehmung und Erforschung dieser beiden politisch-kulturellen Schulen konzentierte sich bisher vorrangig auf deren Unterschiedlichkeit. "Obwohl ... es zwischen dem 'Marburger Dreigestirn' [Maus, Hofmann, Abendroth] und der Frankfurter Schule Parallelen gab, so etwa die bitteren Erfahrungen mit dem Faschismus und eine kapitalismuskritische Einstellung, kamen ihre Beziehungen über sporadische Kontakte nicht hinaus. Zu unterschiedlich waren intellektuelle Kultur und Wissenschaftsverständnis, als dass es zwischen beiden Schulen zu einem kontinuierlichen positiven Austausch oder gar gemeinsamen Projekten gekommen wäre" (Lothar Peter, 2014).
Das Projekt "LinksVerkehr" widmet sich erstmals umfassend diesen "sporadischen Kontakten". Die Archive des Frankfurter Instituts für Sozialforschung und der politik- und sozialwissenschaftlichen Institute in Marburg enthalten etliche Hinweise auf wechselseitige und bisher nicht erforschte Kontaktaufnahmen und Projektideen seit den frühen 1950er Jahren.
Diese über das Jahr 2018 verteilten Nachforschungen und Veranstaltungen sollen 1.) das Wissen über die Instituts- und Intellektuellengeschichte(n) der "Frankfurter Schule" und der "Marburger Schule" ergänzen. Die Recherchen sollen 2.) dem Thema "Wissenschaftskommunikation und Ideentransfers in der Bundesrepublik 1949-1989" vertiefend nachgehen. Damit soll zugleich 3.) die Erforschung linker politischer Kultur in der Bundesrepublik als Zeit- und Wissenschaftsgeschichte gefördert werden.