CfP: Das Zeitalter der atlantischen Revolutionen – globale Perspektiven für den Geschichtsunterricht

Call for papers, deadline 15 October 2019 (in German)
Ort: Augsburg
Veranstaltungsort: Universität Augsburg
Veranstalter: KGD-Arbeitskreis „Welt- und globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht“ und die Arbeitsgruppe „Weltregionale und Globale Geschichte“ (AKWGG) im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD)
Datum: 10.02.2020 - 11.02.2020
Bewerbungsschluss: 15.10.2019

 

Call for Papers: Tagung „Das Zeitalter der atlantischen Revolutionen – 
globale Perspektiven für den Geschichtsunterricht“, 10./11. Februar 2020, Universität Augsburg

Hinweis: Der Arbeitskreis „Welt- und globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht“ in der „Konferenz für Geschichtsdidaktik“ (KGD) zielt auf die Entwicklung globalgeschichtlicher Perspektiven für einen kompetenzorientierten Geschichtsunterricht. Insbesondere geht es darum, aktuelle Forschungen zur weltregionalen und globalen Geschichte für den nationalen Geschichtsunterricht fruchtbar zu machen. Um den Zusammenhang zwischen der fachwissenschaftlichen und geschichtsdidaktischen Expertise zu stärken, wird die hiermit angekündigte Tagung des KGD-Arbeitskreises in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Weltregionale und Globale Geschichte“ (AKWGG) im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) veranstaltet.

Die Tagung widmet sich der Frage, welchen Beitrag das Konzept des „Zeitalters der atlantischen Revolutionen“ zu einem Geschichtsunterricht leisten kann, der ein global orientiertes Verständnis der Zeit zwischen der Mitte des 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts anstrebt.

Bislang präsentiert der deutsche Geschichtsunterricht die Amerikanische und Französische Revolution fast ausschließlich in einer – um Nordamerika erweiterten – europa-zentrierten Perspektive. Man schreibt der Amerikanischen und noch mehr der Französischen Revolution welthistorische Bedeutung zu, ohne zugleich deren Ursachen, Verlauf und Folgen global zu kontextualisieren. Dabei hat die einschlägige internationale Forschung längst deutlich gemacht, dass eine internalistische, ausschließlich auf innere Entwicklungen in der westlichen Welt begrenzte Betrachtungsweise der Komplexität des historischen Geschehens nicht gerecht wird.

Gemeinsam wollen Geschichtsdidaktiker/innen (KGD) und Fachhistoriker/innen der Arbeitsgruppe „Weltregionale und Globale Geschichte“ (AKWGG/VHD) zusammen mit weiteren Teilnehmer/innen neue fachlich/fachdidaktische Ansatzmöglichkeiten für die Fortentwicklung des Geschichtsunterrichts erkunden. Fragen nach verflechtungsgeschichtlichen Wirkungszusammenhängen, globalen Konvergenzen und/oder kontingenten Parallelentwicklungen im „Zeitalter der atlantischen Revolutionen“ sollen welt-, weltregional- und globalgeschichtliche Perspektiven eröffnen und an neue didaktische Konzeptionen für den Geschichtsunterricht heranführen.

Für die Tagung sind sowohl geschichtsdidaktische als auch fachwissenschaftliche Beiträge erwünscht.

Aus geschichtsdidaktischer Perspektive sind konzeptionelle Ansätze, theoretische Beiträge (z.B. Begriff der „Revolution“, Geschichte der Menschenrechte, Kritik des liberalen Fortschrittsnarrativs) sowie empirische Analysen der Darstellung des Themenkomplexes in Lehrplänen, Lehrwerken und/oder Unterrichtskonzepten willkommen.

Von Seiten der weltregionalen und globalen Geschichte sind Beiträge mit verflechtungsgeschichtlichem, translokalem und transregionalem Zugriff erwünscht. Die Themen sollen für den Geschichtsunterricht anschlussfähig sein, Wege für eine Korrektur der eurozentrischen Engführung der Konzepte „Amerikanische Revolution“ und „Französische Revolution“ im Geschichtsunterricht andeuten und dabei auch den Revolutionsbegriff zur Diskussion stellen.

Größten Wert legen wir darauf, dass alle Beiträge ausgewähltes Quellenmaterial präsentieren, das potenziell im Geschichtsunterricht Verwendung finden kann.

Mögliche Themen sind z.B.:

- Die „Amerikanische Revolution“ und die „Französische Revolution“ in global erweiterter Perspektive (Verflechtung, Konvergenz und/oder Kontingenz) 
- Die Haitianische Revolution als „globaler Moment“ 
- Die Atlantischen Revolutionen als „demokratische Revolutionen“ (R.R. Palmer)? 
- Der Kampf gegen die Sklaverei in globaler Perspektive 
- Lateinamerikanische Unabhängigkeitsrevolutionen in globaler Perspektive 
- Staatsgründungen, staatlicher Wandel und islamische Revolutionen in West-Afrika 
- Transregionale Wirtschaftsverbindungen, Warenketten und Wissensnetzwerke 
- Bisher marginalisierte Akteur/innen der Revolutionen (z.B. versklavte Menschen, Seefahrer oder Soldaten) und ihre Netzwerke.

Vorschläge für Beiträge richten Sie bitte bis zum 15.10.2019 per E-Mail an Philipp Bernhard (philipp.bernhard@philhist.uni-augsburg.de). Die Rückmeldung erfolgt bis spätestens 15.11. 2019. Das Abstract sollte 3000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) nicht überschreiten. Für die Vorträge auf der Tagung sind jeweils 25 Minuten vorgesehen. Die Konferenzsprache ist Deutsch, es können aber auch Vorträge auf Englisch gehalten werden.

Hinweis: Zuschüsse zu den Reise- und Übernachtungskosten können zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht zugesagt werden.

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