Lehrstuhl für deutsche und österreichische Studien der Karls-Universität Prag gemeinsam mit dem Goethe-Institut Prag, dem Herder-Institut Marburg und der Historischen Kommission für die böhmischen Länder, Prag, Prag
25.09.2008-26.09.2008, Goethe-Institut Prag, Masarykovo nábreží 32, 2.Etage
In der weit verbreiteten Vorstellung von sozialistischen Diktaturen beruhte das gesellschaftliche Leben in solchen Systemen in erster Linie auf Zwang und widerwilliger Anpassung. Doch waren für deren langfristige relative Stabilität auch Personen und gesellschaftliche Gruppen nötig, welche die sozialistische Herrschaft in vielfältiger Weise (unter-)stützten. An den Beispielen DDR, Tschechoslowakei und Polen widmen sich die Referenten daher der Frage, welche Loyalitätsangebote die Staatsführungen unterbreiteten und inwiefern dies Personen und Gruppen dazu bewogen hat, sich jenseits von Zwang und Repression zumindest zeitweise und/oder partiell sozialistischen Regimen gegenüber loyal zu verhalten. Dabei stehen unterschiedliche Gründe für und Formen von Loyalität zur Diskussion und werden Themen wie zum Beispiel Konsum- und Sozialpolitik ebenso behandelt wie "konkurrierende Loyalitäten" in kirchlichen Kreisen.
Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch.
Die Tagung wird unterstützt vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.