Wenn der Tag zu Ende geht. Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert (German)

Event, deadline 30 September 2025

Bielefeld/Germany

Veranstalter: Anna Horstmann, Universität Bielefeld; Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg; Martin Lutz, Universität Bielefeld; German Labour History Association (German Labour History Association, Universität Bielefeld)
Ausrichter: German Labour History Association, Universität Bielefeld
Veranstaltungsort: Universität Bielefeld
Gefördert durch: German Labour History Association (GLHA)
PLZ: 33615
Ort: Bielefeld
Land: Deutschland
Findet statt: In Präsenz, vom 24.11.2025 - 25.11.2025
Deadline: 30.09.2025
Website: https://www.germanlabourhistory.de/tagungshinweise/

Nachtarbeit tritt in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Menschen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzupassen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History – das möchte diese Tagung ändern.

Wenn der Tag zu Ende geht. Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert

Ob Pflegerin im Krankenhaus, Portier im Hotel, Stahlarbeiter am Abstich oder Ingenieurin im Kraftwerk: Sie alle vereint die Notwendigkeit, nachts arbeiten zu müssen. Nachtarbeit gilt als eine Form atypischer Arbeitszeiten.
Die Gründe für diese Form des Arbeitens sind vielfältig und basieren auf technischen, wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Anforderungen. Letztere betreffen meist Berufe, die mit dem großstädtischen „Nachtleben“ verbunden sind wie Barkeeper:innen, Türsteher:innen oder auch Sexarbeiter:innen. Technisch bedingt ist kontinuierliche Schichtarbeit dann, wenn Produktions- oder Arbeitsprozesse nicht unterbrochen werden können, wie etwa in der Chemieindustrie. Sozial notwendig ist Nachtarbeit etwa in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen der öffentlichen Versorgung. Wirtschaftliche Ursachen finden sich in der Gewinnmaximierung, etwa durch längere Maschinenlaufzeiten.
Nachtarbeit tritt also in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Menschen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzupassen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History – das möchte diese Tagung ändern.

Programm

Montag, 24.11.2025

13:15 Uhr Begrüßung und Einführung: Marcel Bois, Anna Horstmann und Martin Lutz
Grußwort der GLHA: Knud Andresen und Anna Strommenger

13:30-14:45 Uhr Panel 1: Militär und Sicherheit
Markus Pöhlmann (Potsdam), Nachtkampf. Die Erschließung der Dunkelheit durch das Militär im langen 19. Jahrhundert
Marcus Böick (Cambridge), Die Nachtwache nach 1900. Über ein umstrittenes Geschäftsmodell urbanen Nachtlandschaften

15:15-16:30 Uhr Panel 2: Verrechtlichung
Laurens Brandt (Frankfurt), Die Geschichte der Regulierung der Nachtarbeit im Völ-kerrecht der ILO
Birte Förster (Bielefeld), Reclaim the Night. Wie skandinavische Politikerinnen 1919 die Konvention der ILO zur Nachtarbeit von Frauen infragestellten

17:00-18.30 Uhr Keynote
Kristin Hussey (Newcastle), Working Through the Night. Gender, Labour, and the Poli-tics of Women’s Unsociable Hours of Work in 20th-Century Britain

Dienstag, 25.11.2025

9:00-11:00 Uhr Panel 3: Industrie und Handwerk
Willy Buschak (Bochum), Die „weißen Bergleute“. Nachtarbeit in europäischen Bäckereien
Nina Kleinöder (Bamberg), „Wer weiß denn schon was Kontischicht bedeutet?“ – Stahlarbeiterfamilien zwischen dem Takt der Maschine und Humani-sierung des Arbeitslebens
Anna Horstmann (Bielefeld), „Die ganze Familie wird zum halben Schichtarbeiter”. Nachtarbeit in der Chemieindustrie

11:30-12:45 Uhr Panel 4: Nachtleben
Mareen Heying (Bochum), Wirte und Kellnerinnen in der Kneipe
Mona Rudolph (Kiel), Nächte der Unsichtbarkeit? Prostitution, Migra-tion und Nachtarbeit in der Bundesrepublik (1950–1980)

14:00-15:15 Uhr Panel 5: Gegenwartswelten
Tim Preuß (Halle), Nachtarbeitswelten in der Gegenwartsliteratur. Am Beispiel von Texten Clemens Meyers und Thorsten Nagelschmidts
Laura-Solmaz Litschel (Berlin), Nächtliche Gig Work in der Smart City Berlin

15:15-15:30 Uhr Abschluss

Die Tagung wird von der GLHA mitveranstaltet und findet am 24./25.11.2025 an der Universität Bielefeld statt. Zuhörer:innen sind zu dieser Tagung herzlich willkommen und werden gebeten, sich bis zum 30. September 2025 als Teilnehmende per Mail bei anna.horstmann@uni-bielefelde.de anzumelden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Kontakt

Anna Horstmann (anna.horstmann@uni-bielefelde.de)

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