Wenn der Tag zu Ende geht. Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert (German)

Call for Papers, deadline 1 May 2025

Conference in Bielefeld (Germany), 24-25 November 2025

Tagung „Nachtarbeit“ an der Universität Bielefeld in Kooperation mit der German Labour History Association: Nachtarbeit tritt in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Menschen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzupassen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History. Wir laden dazu ein, Beitragsvorschläge zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Nachtarbeit einzusenden.

Wenn der Tag zu Ende geht. Nachtarbeit seit dem 19. Jahrhundert

Tagung an der Universität Bielefeld, 24./25. November 2025

Ob Pflegerin im Krankenhaus, Portier im Hotel, Stahlarbeiter am Abstich oder Ingenieurin im Kraftwerk: Sie alle vereint die Notwendigkeit, nachts arbeiten zu müssen. Nachtarbeit gilt als eine Form atypischer Arbeitszeiten.

Die Gründe für diese Form des Arbeitens sind vielfältig und basieren auf technischen, wirt-schaftlichen, sozialen oder kulturellen Anforderungen. Letztere betreffen meist Berufe, die mit dem großstädtischen „Nachtleben“ verbunden sind wie Barkeeper:innen, Türsteher:innen oder auch Sexarbeiter:innen. Technisch bedingt ist kontinuierliche Schichtarbeit dann, wenn Pro-duktions- oder Arbeitsprozesse nicht unterbrochen werden können, wie etwa in der Chemiein-dustrie. Sozial notwendig ist Nachtarbeit etwa in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen der öffentlichen Versorgung. Wirtschaftliche Ursachen finden sich in der Gewinnmaximierung, etwa durch längere Maschinenlaufzeiten.

Nachtarbeit tritt also in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Men-schen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzu-passen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History.

Ob und in welcher Weise die Arbeit „gegen die Uhr“ thematisiert wird, hängt stark von Fakto-ren wie Branche, gewerkschaftlicher Repräsentation, politischem System und sozioökonomi-schen Status der Betroffenen ab. So war es etwa in der Bundesrepublik gesellschaftlich ak-zeptiert, dass Kellnerinnen bis spät in die Nacht arbeiteten. Industriearbeiterinnen war genau dieses hingegen bis 1992 verboten. In der DDR war zeitgleich die Nacharbeit von Frauen poli-tisch wie wirtschaftlich erwünscht.

Wir laden dazu ein, Beitragsvorschläge zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Nachtarbeit einzusenden. Es bieten sich eine ganze Reihe von Komplexen an, die auf der Tagung behandelt werden können:
- Fallbeispiele für unterschiedliche Formen von Nachtarbeit
- Organisation und Regulierung von Nachtarbeit in unterschiedlichen Staaten und/oder Branchen
- ihre Verwissenschaftlichung im 19. und 20. Jahrhundert
- Repräsentation und Erfahrung von Nachtarbeit
- ihre technische und bauliche Bedingtheit (künstliche Beleuchtung etc.)
- ihre räumliche und regionale Dimension

Wir freuen uns ferner über Vorträge, die Geschlechter- und Klassenzugehörigkeiten oder Mig-rationserfahrungen in den Mittelpunkt stellen. Auch ist es denkbar, dass Beitragende den Wert von Arbeit sowie Humanisierungsmöglichkeiten- und grenzen in ihre Überlegungen aufneh-men. Welche Rolle spielten Gesundheit und Krankheit für Nachtarbeitende? Wie sah ihr Ver-hältnis zu Freizeit aus?

Beitragsvorschläge im Umfang von 1.500 bis 2.000 Zeichen in deutscher Sprache sowie eine Kurz-Biografie werden bis zum 1. Mai 2025 an anna.horstmann@uni-bielefeld.de erbeten. Eine Benachrichtigung über die Auswahl erfolgt bis Mitte Juni 2025. Die Tagung wird am 24./25. November 2025 an der Universität Bielefeld stattfinden. Wir erstatten die Reisekosten und stellen eine Übernachtungsmöglichkeit.

Tagung an der Universität Bielefeld in Kooperation mit der German Labour History Associati-on: Nachtarbeit tritt in den unterschiedlichsten Branchen auf, dementsprechend viele Men-schen müssen in den Abendstunden ihrem Beruf nachgehen. Betroffen sind nicht nur die Nachtarbeitenden selbst, auch das Umfeld ist gezwungen, sich dem Arbeitsrhythmus anzu-passen. Gleichzeitig ist unser Zusammenleben auf diese Nacharbeit angewiesen. Trotzdem ist sie nach wie vor ein wenig erforschtes Feld der Labour History – das möchte diese Tagung ändern. Wir laden dazu ein, Beitragsvorschläge zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten der Nachtarbeit einzusenden.

Posted