Der Arbeitskreis „Digitalität“ der KGD lädt zur Tagung „Algorithmische Vergangenheit? KI, Geschichtskultur und historisches Lernen“ am 19.–20. März 2026 an die RWTH Aachen ein. Im Fokus steht, wie generative KI historische Lernprozesse, Geschichtskultur und fachdidaktische Konzepte zwischen kritischer Dekonstruktion und kreativer Nutzung verändert. Eingereicht werden können pointierte Impulse als Abstract (bis 1000 Zeichen) bis 05.01.2026. Diskutiert wird auf Basis präzirkulierter Impulspapiere.
Algorithmische Vergangenheit? KI, Geschichtskultur und historisches Lernen. Call for Papers des Arbeitskreises „Digitalität“ der KGD
Der Arbeitskreis „Digitalität“ der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD) lädt im März 2026 zu einer Tagung an der RWTH Aachen ein. Unter der Themenstellung „Algorithmische Vergangenheit? KI, Geschichtskultur und historisches Lernen“ möchten wir an aktuelle Debatten zur Kultur der Digitalität anknüpfen und fragen, wie generative und analytische KI historische Lernprozesse, Geschichtskultur und fachdidaktische Konzepte verändern – zwischen kritisch-analytischer Dekonstruktion und kreativ-produktiver Nutzung. Dabei interessiert uns die Rolle von Daten, Algorithmen und Plattformlogiken ebenso wie Fragen der Verantwortung, Bewertung und Teilhabe.
Die Tagung findet auf der Basis von präzirkulierten Impulspapieren statt: kurze, pointierte Stellungnahmen, die vorab an alle Teilnehmenden versandt, aber nicht vorgetragen werden, dienen als Grundlage der Diskussion. Gebündelte Kommentare eröffnen die Gesprächsrunden.
Leitfragen
Wir begrüßen theoretische, empirische und praxisnahe Beiträge u. a. zu folgenden Fragen, gerne mit Bezug auf Schulen, Hochschulen, Museen, Gedenkstätten und digitale Öffentlichkeiten:
- Geschichtskultur & Algorithmizität: Wie prägen Plattformlogiken und algorithmische Sichtbarkeit (z. B. TikTok, Instagram) die Produktion, Reichweite sowie Deutung historischer Narrative und welche Kompetenzen braucht deren Dekonstruktion?
- Kultur der Digitalität & Data Literacy: Welche Datenpraktiken (Sammeln, Kuratieren, Modellieren) werden für historisches Lernen relevant und wie lässt sich Data Literacy fachspezifisch konturieren?
- Ko-Konstruktion Mensch–Maschine: Inwiefern entstehen KI-gestützte historische Darstellungen als Ko-Konstruktionen zwischen Sinnbildung und Wahrscheinlichkeitsbildung und was folgt daraus für zentrale fachdidaktische Konzepte wie Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur?
- Kritisch-analytisch & kreativ-produktiv: Wie können Lernende KI-Ausgaben triftigkeitsorientiert analysieren (Dekonstruktion, Quellenbezug, Perspektivität) und zugleich KI sinnvoll für Fragestellungen, Entwürfe und Prototypen nutzen (Prompt-gestützte Fragekompetenz)?
- Feedback und Bewerten mit KI: Welche Chancen/Grenzen zeigen sich bei KI-gestütztem Feedback und der (Teil-)Automatisierung von Bewertung im Lichte von Volatilität, Bias, Halluzinationen und normativen Anforderungen (z. B. Umgang mit geschichtsrevisionistischen Aussagen)?
- Formate jenseits des Klassenzimmers: Wie verändert KI Angebote in Museen und Archiven sowie Public-History-Formate (z. B. Chatbots als „historische Personen“, HTR/NER/Topic Modelling) und welche didaktischen Leitplanken sind nötig?
Einreichung & Format
Abstract (max. 1000 Zeichen inkl. Leerzeichen) zum Themenvorschlag als PDF-Datei; inkl. Titel, Kurzvita (2–3 Zeilen), Institution, Kontaktangaben
Frist: 05.01.2026
E-Mail an Hannes.Burkhardt@uni-flensburg.de
CfP: https://eufbox.uni-flensburg.de/index.php/s/JFWkqnMz7gtxHMJ
Die Auswahl und Bündelung der Beiträge erfolgen durch die Leitung des AK. Wir behalten uns thematische Cluster und Kommentarpatenschaften vor. Bis zum 15.01.2026 erfolgt eine Rückmeldung zu den eingereichten Abstracts.
Im Fall der Annahme des Beitrags bitten wir um ein Impulspapier (max. 10.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) mit klarer These und skizzierter Anschlussfrage für die Diskussion bis zum 28.02.2026.
Die Impulspapiere sind Grundlage für die Diskussion und werden vor der Tagung allen Teilnehmer:innen zur Verfügung gestellt.
Tagungsmodalitäten
Ort/Termin: RWTH Aachen University, 19.–20. März 2026
Teilnahme: Es wird keine Gebühr erhoben.
Reisekosten: Für Nachwuchswissenschaftler:innen können in begrenztem Umfang Zuschüsse gewährt werden (nach Antrag; Details folgen mit der Zusage).
Publikation: Wir streben einen Sammelband auf Basis weiterentwickelter Impulse an (Näheres nach der Tagung).