CfP: Polizist:in-Sein. Gesellschaftliche Selbst- und Fremdbilder (18.–21. Jahrhundert) (German and English)

Call for Papers, deadline 15 January 2026
Münster/Germany
 
Veranstalter: Gundula Gahlen / Haydée Mareike Haass, Deutsche Hochschule der Polizei. Universität der Polizeien des Bundes und der Länder (DHPol) (Deutsche Hochschule der Polizei. Universität der Polizeien des Bundes und der Länder (DHPol))
Ausrichter: Deutsche Hochschule der Polizei. Universität der Polizeien des Bundes und der Länder (DHPol)
Postleitzahl: 48165
Ort: Münster
Land: Germany
Findet statt: In Präsenz
Daten: 08.07.2026 - 10.07.2026
Deadline: 15.01.2026
 
Die Figur der Polizistin und des Polizisten ist Identifikationspunkt, Handlungssubjekt, Deutungsobjekt und Projektionsfläche zugleich: Akteurin polizeilicher Ordnung, Trägerin professioneller Routinen, aber auch Symbol staatlicher Autorität sowie Adressat gesellschaftlicher Erwartungen und Affekte.Das 35. Kolloquium zur Polizeigeschichte widmet sich diesem Spannungsfeld von gesellschaftlichen Selbst- und Fremdbildern des Polizist:in-Seins vom 18. bis 21. Jahrhundert. Es rückt die Veränderbarkeit und Vielschichtigkeit polizeilicher Selbst- und Fremdbilder sowie den Aushandlungsprozess zwischen den Erwartungen von Bürger:innen und den Selbstbildern der Polizist:innen in den Mittelpunkt.
 

35. Kolloquium zur Polizeigeschichte

Call for Papers
Polizist:in-Sein. Gesellschaftliche Selbst- und Fremdbilder (18.–21. Jahrhundert)
35. Kolloquium zur Polizeigeschichte
organisiert von Gundula Gahlen (DHPol), Haydée Mareike Haass (DHPol)
Deutsche Hochschule der Polizei. Universität der Polizeien des Bundes und der Länder (DHPol)
Münster, 08.07.2026–10.07.2026
Deadline für Themenvorschläge: 15.01.2026

Das Thema Polizist:in-Sein richtet den Blick nicht auf die Institution Polizei, sondern auf die Menschen, die sie verkörpern – auf die Angehörigen der Polizei als soziale und kulturelle Subjekte, geprägt von Deutungen, Emotionen und sozialen Interaktionen. Die Figur der Polizistin und des Polizisten ist Identifikationspunkt, Handlungssubjekt, Deutungsobjekt und Projektionsfläche zugleich: Akteurin polizeilicher Ordnung, Trägerin professioneller Routinen, aber auch Symbol staatlicher Autorität sowie Adressat gesellschaftlicher Erwartungen und Affekte.

Zwischen professionellem Selbstverständnis und öffentlicher Zuschreibung, zwischen Berufsethos und sozialer Erfahrung entsteht ein Spannungsfeld, das das Verhältnis von Polizei und Gesellschaft auf besondere Weise sichtbar macht, räumliche Unterschiede aufweist und sich im Laufe der Zeit gemeinsam mit dem gesellschaftlichen Wandel deutlich verändert.

Das 35. Kolloquium zur Polizeigeschichte widmet sich diesem Spannungsfeld von gesellschaftlichen Selbst- und Fremdbildern des Polizist:in-Seins vom 18. bis 21. Jahrhundert. Es rückt die Veränderbarkeit und Vielschichtigkeit polizeilicher Selbst- und Fremdbilder sowie den Aushandlungsprozess zwischen den Erwartungen von Bürger:innen und den Selbstbildern der Polizist:innen in den Mittelpunkt.

Wir laden zu Beiträgen ein, die Fragen nachgehen wie:
- Wie veränderten sich polizeiliche Identitäten und das polizeiliche Berufsethos in Bezug auf Werte, Rolle und Aufgaben innerhalb der Gesellschaft im historischen Wandel?
- Wie wurden Polizist:innen gesellschaftlich wahrgenommen, dargestellt, kritisiert oder idealisiert?
- Wie wurden Polizist:innen durch gesellschaftliche Erwartungen an Autorität, Neutralität, körperliche Präsenz oder Fürsorge geformt?
- Welche gesellschaftlichen Gruppen strebten den Polizeiberuf an, und welche Gruppen wurden bevorzugt rekrutiert?
- Welche Bedeutung hatten die rechtliche Stellung, der dienstliche Auftrag und die polizeiliche Sparte für gesellschaftliche Selbst- und Fremdbilder von Polizist:innen?
- Welche Rolle spielten Selbstinszenierung, Uniform, Ausrüstung und Habitus für diese Bilder?
- Welche Bedeutung hatten Geschlecht, Klasse und Ethnizität für die Wahrnehmung und Verkörperung des Polizist:in-Seins?
- Wie interagierten Selbstbilder und innere Berufskulturen mit äußeren Bildern – in Politik, Medien, Kunst und populärer Kultur?
- Wie wirken historische polizeiliche Selbst- und Fremdbilder in politischen Narrativen und gesellschaftlichen Debatten bis heute nach?

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch; die einzureichenden Vorschläge sind räumlich ungebunden. Beiträge zur ost- und außereuropäischen Geschichte sind ausdrücklich erwünscht. Neben empirischen Fallstudien sind auch stärker methodisch-theoretisch ausgerichtete Beiträge willkommen, die das Potenzial verschiedener Konzepte, Quellengattungen oder eines zeitlich übergreifenden und vergleichenden Zugriffs auf das Themenfeld aufzeigen.

Neben Themensektionen wird es auch eine offene Sektion geben, in der Forschungsprojekte mit abweichendem Themenbezug vorgestellt werden können.

Reise- und Übernachtungskosten können für Vortragende übernommen werden.

Einreichung
Bitte senden Sie ein Abstract (max. 300 Wörter) sowie eine kurze biografische Notiz (max. 150 Wörter) bis zum 15.01.2026 an Denise Tschirner (denise.tschirner@dhpol.de).

Für inhaltliche Nachfragen wenden Sie sich an Gundula Gahlen (gundula.gahlen@dhpol.de) oder Haydée Mareike Haass (HaydeeMareike.Haass@dhpol.de).

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