Im Jahre 1865 formulierte Karl Marx, dass die Gewerkschaften „gute Dienste als Sammelpunkte des Widerstands gegen die Gewalttaten des Kapitals“ täten, allerdings ihren Zweck gänzlich verfehlen würden, „sobald sie sich darauf beschränken, einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des bestehenden Systems zu führen“. Im Jahr des 200. Geburtstags von Marx fragen das Archiv der sozialen Demokratie (AdsD) der Friedrich-Ebert-Stiftung, der DGB Bezirk Rheinland-Pfalz/Saarland und der DGB Region Trier, wie die Gewerkschaften historisch auf diese Aufforderung geantwortet haben und wie viel Marx sich heute noch in der gewerkschaftlichen Politik findet.
In zwei Panels und einem „soziologischen Einwurf“ untersuchen wir das historische und das aktuelle Verhältnis der Gewerkschaften zu Marx, zur Marx‘schen Kapitalismuskritik und zu den Marxismen. Abends diskutieren die Bundesministerin der Justiz Katarina Barley, der Geschäftsführer der Friedrich-Ebert-Stiftung Roland Schmidt und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Reiner Hoffmann die Frage „Wie viel Marx brauchen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute?“.
Programm
11.30 Uhr Ankommen
12.00 Uhr Begrüßung
Anja Kruke, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
James Marsh, Deutscher Gewerkschaftsbund Region Trier
12.15 Uhr Einführung
Stefan Müller, Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftu ng
12.30 Uhr Gewerkschaften und Marx vor dem Ersten Weltkrieg
Jürgen Schmidt (Berlin), Gewerkschaften und Marx im 19. Jahrhundert
Frederic Krier (Luxemburg), Einfluss des Marxismus im frankophonen Raum und in Luxemburg
Moderation: Stefan Müller (Bonn)
14.00 Uhr Pause
14.30 Uhr Soziologischer Einwurf
Stefanie Hürtgen (Salzburg), Warum brauchen wir Marx für eine Kritik der Arbeitsverhältnisse?
Moderation: Eva Bockenheimer (Siegen)
15.30 Uhr Pause
16.00 Uhr Wie halten es die Gewerkschaften mit Marx heute?
Hartmut Simon, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft , Archiv und Dokumentation, Berlin
Brigitte Pellar, Österreichischer Gewerkschaftsbund, Wien
Hans-Jürgen Urban, IG Metall, Frankfurt
Moderation: Heiner Dribbusch (WSI, Düsseldorf)
18.00 Uhr Buffet
19.00 Uhr Podiumsdiskussion "Wie viel Marx brauchen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer heute (noch)?"
Begrüßung
Dietmar Muscheid, Vorsitzender Deutscher Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz/Saarland
Diskussion
Katarina Barley, Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz
Roland Schmidt, Geschäftsführer der Friedrich-Ebert-Stiftung
Reiner Hoffmann, Vorsitzender Deutscher Gewerkschaftsbund
Moderation: Thomas Roth, Trierischer Volksfreund
20.30 Ausklang
Anmeldungen per E-Mail oder per Fax
Friedrich-Ebert-Stiftung
Archiv der sozialen Demokratie
53170 Bonn
E-Mail: Public.History@fes.de; http://www.fes.de/archiv