der sprung zur politik der front ist für die revolutionaren krafte notwendig und möglich, um die konfrontation zur adaquaten schärfe zu bringen.
dafür müssen alle ideologisch-dogmatischen positionen, die heute noch innerhalb der kämpfenden kräfte und der revolutionären bewegung in westeuropa existieren, bekämpft und überwunden werden, weil sie die kämpfenden trennen und weil diese positionen nicht das niveau erreichen können, das sie brauchen, um die kämpfe und angriffe zur notwendigen politischen schärfe zu bringen.
die historischen unterschiede in der entwicklung und der politischen bestimmung der einzelnen organisationen, (sekundäre) unterschiede in der analyse usw., können und dürfen kein hindernis für die notwendige vereinheitlichung der vielfaltigen kämpfe und antiimperialistischen aktivitäten in einen bewussten und gezielten angriff auf die macht des imperialismus sein.
es geht nicht um die verschmelzung der einzelnen organisationen zu einer einzigen: die front in westeuropa entwickelt sich in einem direkten und organisierten erkenntnisprozess, auf der basis des praktischen angriffs, indem die nächsten momente der einheit zwischenden kämpfenden kräften reifen.
organisierung der kämpfenden revolutionären front bedeutet organisierung des angriffs. es geht weder um eine ideologische kategorie noch um ein revolutionsmodell.
es geht im gegenteil um die entwicklung der politischen und praktischen kraft, die die macht des imperialismus adäquat bekämpft, die den bruch in der imperialistischen metropole vertieft und die den qualitativen sprung des proletarischen kampfs erreicht.
unsere gemeinsame erfahrung zeigt, wie es auf der basis der subjektiven entscheidung jeder organisation trotz existierender unterschiede und widersprüche möglich ist, die front weiterzuentwickeln, in der gemeinsamen diskussion haben wir das einheitliche element des angriffs gegen den imperialismus nie aus den augen verloren.
westeuropa ist angelpunkt in der auseinandersetzung zwischen internationalem proletariat und imperialistischer bourgeoisie.
westeuropa ist durch seinen historischen, politischen und geographischen charakter der abschnitt, in dem sich die drei demarkationslinien schneiden:
staat / gesellschaft; nord / süd; ost / west.
die verschärfung der krise des imperialistischen systems und die abnahme der ökonomischen potenz der usa sind die hauptgründe, die zusammen mit anderen politischen faktoren zu einem relativen verlust des politischen gewichts der usa führen, und die die weiterentwicklung des ökonomischen, politischen und militärischen integrationsprozesses des gesamtsystems voranbringen.
in diesem zusammenhang steigt die funktion westeuropas im imperialistischen krisenmanagement:
auf ökonomischer ebene:
westeuropa entwickelt einen abgestimmten plan der wirtschaftspolitiken innerhalb des imperialistischen krisenmanagements als stütze und pfeiler gegen die ökonomischen widersprüche.
auf militärischer ebene:
die forcierung der politisch-militärischen integration innerhalb der nato mit politisch-ökonomischen aufrüstungsprojekten in der neuen imperialistischen militärstrategee für die konfrontation mit dem osten und mit der integrierten militärisch-politischen intervention gegen die konflikte, die sich in der 3. welt zuspitzen, in erster linie gegen die krisengebiete im nahen osten.
auf konterrevolutionärer ebene:
die aufrüstung und integration der polizei- und geheimdienstapparate gegen die entwicklung der revolutionären front, gegen revolutionäre kämpfe insgesamt und gegen die ausweitung und verschärfung der massenantagonismen.
die reorganisierung und integration für die gezielte politische intervention gegen die guerilla, z.b. die projekte der "politischen lösung" in verschiedenen westeuropäischen ländern.
auf politisch-diplomatischer ebene:
die projekte des "politischen dialogs" zur entschärfung der konflikte und konsolidierung imperialistischer machtpositionen.
diese initiativen haben auch die funktion, die prozesse der politische formierung welteuropas innerhalb des gesamtsystems zu verstärken.
untereinander sind diese ebenen verknöpft und treiben die politische formierung westeuropas voran, eine bewegung, aus der kein land ausgeschlossen ist.
keine kämpfende revolutionäre kraft darf in ihrer revolutionären aktivität diese tatsche ausser acht lassen. diese politischen elemente bilden den rahmen, in dem die front in westeuropa möglich und notwendig ist.
das historisch gereifte niveau der imperialistischen konterrevolution hat das verhältnis in der auseinandersetzung zwischen imperialismus und revolutionären kräften grundlegend verändert. das bedeutet, sich über das wachsende gewicht der subjektivität in der klassenauseinandersätzung bewusst zu werden und darüber, dass das revolutionäre terrain nicht blosser reflex auf die objektiven bedingungen sein kann.
der angriff der westeuropäischen front auf die aktuellen strategischen projekte der politischen, ökonomischen und militärischen formierung westeuropas zielt auf die schwächung des imperialistischen systems, um die umfassende politische krise herbeizuführen.
unsere gemeinsame offensive richtet sich:
gegen:
die formierung der westeuropäischen wirtschafts- und geldpolitiken, die im imperialistischen gesamtsystem als puffer und stütze gegen die schärfsten ökonomischen erosionen konzipiert ist und die in koordination mit den politiken der usa und japans auf dem rücken der völker in der metropole und der 3. welt die profit- und machtinteressen der banken und multinationalen konzerne durchsetzen und den zusammenbruch des internationalen finanzsystems verhindern wollen.
gegen:
die politiken der westeuropäischen formierung, die auf die stärkung der imperialistischen positionen zielen: aktuell intervenieren sie in der nahost region auf dem rücken des palästinensischen und libanesischen volkes, um diese region zu stabilisieren.
- DER VEREINHEITLICHTE ANGRIFF AUF DIE STRATEGISCHEN LINIEN DER WESTEUROPÄISCHEN FORMIERUNG ERSCHÜTTERT DIE IMPERIALISTISCHE MACHT.
- DEN BEWAFFNETEN KAMPF IN WESTEUROPA ORGANISIEREN.
- DIE EINHEIT DER KÄMPFENDEN REVOLUTIONÄREN KRÄFTE IM ANGRIFF AUFBAUEN: DIE FRONT ORGANISIEREN.
- ZUSAMMEN KÄMPFEN.
ROTE ARMEE FRAKTION
BRIGATE ROSSE für den aufbau der PCC
september 1988