Pressekommuniqué zu den Sitzungen des Holländisch-skandinavischen Komitees mit der Delegation der USPD am 22.-25. Juni 1917

P/44c
ARAB, Holländsk-skandinaviska kommittén, Box 1. Hekt., 4 S.1

COMMUNIQUÉ A LA
PRESSE
.        
             
             
29 Juni 1917.

UEBER DIE BISHERIGE TÄTIGKEIT DER DELEGATION DER UNABHÄNGINGEN
SOZIALDEMOKRATIE DEUTSCHLANDS IN STOCKHOLM WIRD DEM
HOLLÄNDISCH-SKANDINAVISCHES KOMITEE VON DIESER DELEGATION FOLGENDER
KOMMUNIQUE MITGETEILT DEM NOCH EINE DENKSCHRIFT FOLGEN
SOLL
:2

  

   Die Delegation der Unabhängigen Sozialdemokratie
Deutschlands zur internationalen Konferenz traf am 22. Juni 1917 in Stockholm
ein, bestehend aus den Genossen Bernstein, Haase, Herzfeld als Vertreter des
Genossen Adolf Hoffmann, der den Reisepass wegen eines gegen ihn eingeleiteten
politischen Strafverfahrens nicht erhalten hatte, Kautsky und Stadthagen. Die
Genossin Zietz war kurz vor der Abreise plötzlich erkrankt. Später
trafen noch als Delegierte ein die Genossen Hofer, Ledebour, Wengels und Oscar
Cohn.3

   Die Delegation hatte eine Reihe von Unterhaltungen mit
russischen Genossen verschiedener Richtungen ueber die schwebenden
internationalen Fragen gepflegen [gepflogen], die fortgesetzt werden sollen,
sobald noch andere Genossen aus Russland, die angemeldet sind,
ankommen.4 Die Delegation hat sich ferner mit dem Komitee der
Zimmerwalder sowie mit dem holländisch-skandinavischen Komitee in
Verbindung gesetzt.

   Mit dem Komitee der Zimmerwalder erörterte sie in mehreren
Besprechungen die Voraussetzungen einer Vorkonferenz dieser Organisation vor
der vom Arbeiter- und Soldatenrat einberufenen allgemeinen Konferenz sowie
verschiedene Fragen der Friedenspolitik.5 Eine allgemeine Sitzung
der Zimmerwalder konnte nicht stattfinden, weil wegen Verschiebung der
allgemeinen internationalen Konferenz, die vor August wohl nicht zusammentreten
kann, aus mehreren Ländern Vertreter noch nicht erschienen waren.

   Vor dem holländisch-skandinavischen Komitee entwickelten
die Delegierten der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands ihre
Auffassung ueber die Friedensarbeit. Die Genossen Haase, Bernstein und Kautsky
hielten längere Referate ueber diesen Gegenstand. Die damals bereits
anwesenden Genossen Herzfeld, Hofer, Stadthagen und Wengels ergänzten ihre
Ausfuehrungen. Haase gab vor allem einen geschichtlichen Ueberblick ueber die
Tätigkeit, die die Opposition in der deutschen Sozialdemokratie vom Beginn
des Krieges ab fuer den Frieden entwickelt hat.6 Er zeigte an Hand
des Urkundenmaterials wie die Opposition von Anfang an fuer diejenigen
Forderungen gekä[m]pft hat, die jetzt allgemein aufgestellt werden: fuer
einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen auf der Grundlage des
Selbstbestimmungsrechts der Völker. Er legte ferner im einzelnen dar, dass
die Opposition die Mehrheit der Reichstagsfraktion und des Parteivorstandes
fortgesetzt zu einer unzweideutigen und entschiedenen Stellung in dieser
Richtung zu drängen gesucht hat, und dass sie, weil diese Bemuehungen auf
hartnäckigen Widerstand stiessen, im Gesamtinteresse des Proletariats und
zur Förderung des Weltfriedens genötigt war, die Fraktionsdisziplin
zu durchbrechen, unbekuemmert um die Massregelungen und Verfolgungen durch
Fraktionsmehrheit und Parteivorstand. Er wies ferner nach, dass hier nicht
Missverständnisse vorlägen, sondern tiefgehende Gegensätze in
den Grundanschauungen. Fuer die Unabhängige sozialdemokratische Partei sei
die Friedensformel des Arbeiter- und Soldatenrates der Ausdruck ihrer eigenen
konsequent vertretenen Grundsätze, fuer die andern nur die
opportunistische Anpassung an die augenblickliche Situation.7

   Bernstein sprach im Anschluss an diese Ausfuehrungen
hauptsächlich darueber, ob die Schuldfrage von den Verhandlungen der
allgemeinen Konferenz ganz ausgeschlossen werden könnte. Die völlige
Ausschaltung dieser Frage werde schon deshalb nicht möglich sein, weil die
Vertreter mehrerer Länder ihre Behandlung forderten und die Ablehnung
wahrscheinlich als Parteilichkeit betrachtet wuerden. Auch wuerde man den Kampf
fuer den Frieden und fuer ein den Grundsätzen demokratischer Gerechtigkeit
entsprechendes Friedensprogramm nicht in zweckmässiger Weise fuehren
können, wenn man nicht Klarheit ueber den Charakter des Krieges und den
Anteil der einzelnen Regierungen an ihm gewonnen habe. Das könne, wie er
im einzelnen nachwies, ganz gut an Hand der von den Regierungen selbst
veröffentlichten Kriegsdokumente geschehen. Auch werde der Sache des
Friedens dadurch ein Dienst geleistet werden, wenn auf einer allgemeinen
Konferenz die Genossen aus den kriegfuehrenden Staaten ihre eigene Meinung
ueber diese Streitfragen aeussern wuerden. Die Haupthindernisse der Einigung
ueber eine kraftvolle Aktion fuer den Frieden seien die
Meinungsverschiedenheiten ueber die Verantwortungen am Kriege und die
Zweideutigkeiten in den Friedensprogrammen. Diese muessten vor allen Dingen
beseitigt werden.8

   Kautsky behandelte das Friedensprogramm der Unabhängigen
Sozialdemokratie Deutschlands.9 Er legte dar, dass heute wohl die
Sozialisten der sogenannten Mehrheit in Deutschland anscheinend dasselbe
Friedensprogramm hätten wie die Unabhängige[n] Sozialdemokraten, da
die einen wie die andern einen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen
fordern, dass die Uebereinstimmung aber bloss in dem Gebrauch der gleichen
Worte bestehe, denen jeder Teil einen andern Sinn beilege.10 Er
zeigte an der Hand der Leitsätze ueber die Kriegsziele, die von der
Fraktion im August 1915 beschlossen wurden,11 und der juengsten in
Stockholm verfassten Denkschrift der Mehrheitssozialisten, dass deren
Auffassung nicht auf den Prinzipien der internationalen Sozialdemokratie
beruhe, sondern dass sie erfuellt sei vom Geiste nationalistischer Machtpolitik
und militaristischer Denkweise, die ihre Haltung zu den einzelnen Problemen von
der Kriegslage abhängig mache.12 Er wies das im einzelnen nach
aus den Sätzen ueber Oesterreich und die Tuerkei, ueber Belgien, Polen und
Elsass-Lothringen.13

   Zum Schlusse wiederholte Kautsky, was sämtliche Redner
schon vor ihm in gleichem Sinne nachdruecklich betont hatte, dass die geplante
Konferenz, wenn sie fuer den Frieden wirken wolle, ihre Aufgabe nicht in der
Ausarbeitung eines platonischen Friedensprogramms erblicken duerfe, dass die
Konferenz bedeutungslos bleiben wuerde, wenn sie nicht den Anstoss zum
allseitigen, energischen Kampf fuer die Durchsetzung des sozialdemokratischen
Friedensprogramms gebe und alle Teile des internationalen Proletariats
zusammenschliesse, die bereit sind, diesen Kampf tatkräftig aufzunehmen.
Darin sehen die Unabhängigen Sozialdemokraten Deutschlands die
Hauptaufgabe einer internationalen Konferenz.14

Anmerkungen

1   Auch in IISG, NL Troelstra, 433; IISG, Collection
Deuxième Internationale, 214; CHA, Stockholm, N. & C., Juni 1917:3;
schwed. Social-Demokraten 30.6.1917, S. 1, sowie Mitteilungen 23.6., S. 1, und
26.6., S. 1; ISK-Nachrichtendienst, Nr. 12, 30.6.1917, S. 4-5;
Mitteilungs-Blatt [USPD] Nr. 15, 8.7.1917, S. 3, und Ergänzungen Nr. 16,
15.7., S. 6f.; Sozialistische Auslandskorrespondenz 15.8.1917.

2   Das Memorandum in CHA, Stockholm, N. & C., Juli 1917,
mschr. deutsch mit hschr. Änderungen, die hauptsächlich
redaktioneller Art sind; ARAB, Holländsk-skandinaviska kommittén,
Box 1; IISG, NL Troelstra, 429; IISG, Collection Deuxième
Internationale, 213; schwed. Social-Demokraten 9.7.1917, S. 1 und 6; abgedruckt
in Stockholm 1918, S. 119-123; Prager 1921, S. 157-160, dort als "Stimme der
Vernunft" bezeichnet, die "im Toben des Krieges verhallt" sei. Siehe auch
Nachweise in Dok. Nr. P/44b. - Das Memorandum wurde in schwed.
Social-Demokraten, wie die sonstigen Memoranden üblicherweise auch, ohne
Kommentar wiedergegeben. Branting kommentierte es dagegen in einer Wahlrede in
Åhus, in schwed. Social-Demokraten 16.7.1917, S. 4: "mit Bewunderung"
("med beundran") habe man das Memorandum der USPD zur Kenntnis genommen. Die
USPD sei "fest entschlossen die alte Ordnung abzuschaffen" ("fast besluten att
göra ett slut på den gamla ordningen"), und "man wolle dazu
beitragen, Hand in Hand mit anderen den Militarismus niederzubrechen und
die vereinigten Staaten der Welt zu gründen" ("man vill vara med om att
hand i hand med andra bryta ned militarismen och grundlägga världens
förenade stater"). - Nach Vliegen 1938, S. 283f., hätte einer der
USPD-Vertreter auf die Frage, warum das Memorandum "so wenig aussagte" ("zoo
weinig zeggend was"), geantwortet, daß es für eine
revolutionäre Partei angesichts der Situation und Stimmung in Deutschland
"unmöglich" ("onmogelijk") sei, "ihre eigentlichen Ziele" ("hare
eigenlijke doeleinden") öffentlich kundzutun. In Deutschland gab es keine
Möglichkeit, das Memorandum zu veröffentlichen, daher wurde es von
Haase am 19.7.1917 im Reichstag verlesen, Verhandlungen des Reichstags, Bd.
310, S. 3585f. Danach, so Luise Zietz an Marie Nielsen, 18.8.1917, ABA, NL
Marie Nielsen, Box 2, "hier in vielen Blättern veröffentlicht". - Die
Linke in Österreich, die nicht nach Stockholm fahren durfte, schloß
sich dem Memorandum der USPD an, siehe Gabriele Proft, DSAPÖ-Parteitag,
19.10.1917, Protokoll S. 113-117.

3   Zur Ankunft der Delegierten und ihrem Auftrag siehe Dok. Nr.
44a, Anm. 1. Luise Zietz kam später dennoch nach Stockholm und nahm u.a.
am 3.7. 1917 an einer Sitzung der ISK teil, Balabanoff 1926, S. 372. Am 6.7.
reiste sie zusammen mit Kautsky und Haase über Kopenhagen zurück,
schwed. Social-Demokraten 7.7.1917, S. 1. Neben den im Kommuniqué
genannten Teilnehmern waren vom Wahlverein des Kreises
Teltow-Beeskow-Charlottenburg der USPD am 17.6.1917 Rosa Luxemburg (61
Stimmen), Franz Mehring (57) und Käthe Duncker (51) als Delegierte
bestimmt worden; Mitteilungs-Blatt [USPD] Nr. 13, 24.6.1917, S. 6f. Keiner von
ihnen kam nach Stockholm. Zur eventuellen Beteiligung von Rosa Luxemburg siehe
Dok. Nr. P/31a, Anm. 25.

4   Über die Gespräche mit russischen Vertretern
verschiedener Richtungen ist nichts bekannt. Haase nennt im Brief an seine
Frau, 24.6.1917, in Haase 1929, S. 148, eine Unterredung mit Weinberg am 24.6.
nachmittags. Mayer nennt in seinem Tagebuch am 27.6.1917, S. 35, IISG, NL
Mayer, 40, er habe Radek getroffen, der zusammen mit den beiden anderen
Vertretern des Auslandskomitees der Bolschewiki (Hanecki-Fürstenberg und
Orlovskij) auf dem Weg "zu einer, wie er sagt, rein informatorischen Konferenz"
mit der USPD war. - Die russische Konferenzeinladung war seitens der USPD
positiv beurteilt worden, vgl. etwa Mitteilungs-Blatt [USPD] Nr. 11, 10.6.1917,
S. 1f. Allgemein positiv wurden die "gebundene Marschroute" und die
"Kampfansage gegen die imperialistischen Gewalten" hervorgehoben. Die
Verhandlungen in Stockholm hätten sich auf die russische Initiative "zu
konzentrieren", und die geplanten Konferenzen des
Holländisch-skandinavischen Komitees und der Zimmerwalder
müßten "in ihr aufgehen". - Zu späteren Kontakten mit der
russischen Delegation siehe Dok. Nr. P/47a, Anm. 5.

5   Über diese Gespräche ist nichts bekannt. Balabanoff
1926, S. 370, nennt nur allgemein: die ISK trat "mit den in Stockholm weilenden
Zimmerwaldianern in - meist inoffiziellen - Meinungsaustausch zum Zweck
gegenseitiger Orientierung". - Zur Teilnahme an einer Konferenz mit der ISK am
3.7.1917 siehe Dok.. Nr. P/47a, Anm. 5. - Weitere Kontakte und Gespräche
Haases: mit Goldfarb (USA), Grimm und Kyrkov (Bulgarien) siehe Brief an seine
Frau, 24.6.1917, in Haase 1929, S. 148, und mit dem Finnen Sirola, siehe Dok.
Nr. P/18a, Anm. 9. Auch Gespräch von Haase und Cohn mit Borgbjerg am 3.7.,
in Borgbjergs Bericht in dän. Social-Demokraten 4.7., S. 2, und mit Gustav
Mayer, siehe dessen Tagebuch, S. 35f., IISG, NL Mayer, 40, und Mayer an seine
Frau, 29.6, 30.6., 1.7., 2.7., 3.7.1917, NL Mayer, Ergänzung, 58 A. In
seinen Briefen schreibt Mayer u.a., daß die Vertreter der USPD "weit
entgegenkommender" seien als die der MSPD, "persönlich, selbstredend nicht
sachlich". Es sei aber einfacher mit Haase, "einem energischen Mann zu
verhandeln als mit alten Strickstrumpftanten wie Ede [Bernstein] und Kautsky.
Letzterer benimmt sich ganz wie der weltfremde Professor" (29.6.). "Nur gut,
dass Ede morgen reist. Er spricht zu aller Welt vollkommen wie ein Agent des
Auslandes. Seine Eitelkeit wird immer unerträglicher." Haase und Cohn
wollten ihm einen Kontakt mit den russichen Delegierten vermitteln (30.6.).
Für den 2.7. kündigt er ein Essen mit Haase an, "der noch der
Vernünftigste unter den wilden Männern ist" (1.7.). Zu Mayers
Kontakten mit der USPD Haupts 1988, S. 563.

6   Siehe Dok. Nr. P/44a.

7   Vgl. die Formulierungen in Troelstras Notizen, nachgewiesen in
Dok. Nr. P/44a, Anm. 2.

8   Bernstein am 24.6.1917. Nach den in Dok. Nr. P/44a, Anm. 1,
nachgewiesenen Notizen von Troelstra: "Bernstein Schuldfrage
nicht bei Seite daar ze terugwerkt op besluiten" [da sie auf die
Beschlüsse zurückwirkt]. Hinweis auch auf die
Junius-Broschüre, d.h. Rosa Luxemburgs "Die Krise der Sozialdemokratie",
geschrieben 1915 und erschienen 1916. In Troelstras Notizen vom 25.6. ohne
namentliche Zuordnung steht u.a.: "Onderhandlingen over schuldvraag
alleen door neutralen. Gutachten 
[Verhandlungen über die Schuldfrage nur durch Neutrale.
Gutachten].

- Einige Stichpunkte aus den in Dok. Nr. P/44a, Anm. 1, nachgewiesenen
Notizen von Van Kol am 24.6.1917: "Bernstein: faut discuter faute gouv.
et parties SD."; où était guerre "déf.
légit." en All[emagne]"; "All.[emagne] prov.[oqua] maint fois
guerre"; "major[ité] touj.[ours] yeux cach.[és] milit.";
"notre devoir cherch. droit internat"; "All.[emagne] a
attaqué"; Belg.: "restit. plaine et entière morale et
matérielle"; "Notre polit. doit ête pour les peuples, non - les
états; pour désannéxat."

9   Siehe Dok. Nr. P/44b und dort Anm. 1. - Zu Kautskys
Beurteilung der Stockholmer Konferenz z.B. seinen Beitrag in Die Neue Zeit Nr.
22, 31.8.1917, S. 505-512, "Stockholm". Dort heißt es u.a.: Die
Internationale müsse als "Friedensinstrument" wiederbelebt werden.
Verständigung sei grundlegend, man müsse sich auch "mit unseren
Gegnern" zusammensetzen. "Nur die Minderheiten vermögen die Grundlage zu
einer derartigen Verständigung zu legen, und nur dann, wenn die Mehrheiten
sich auf diese Basis stellen, wird eine Friedensaktion der Internationale
überhaupt möglich sein. Komme die Stockholmer Konferenz zustande, so
werde sie nicht zu Ende gehen, "ohne daß die Internationale in
irgendeiner Form wieder auflebt, nicht als tote Form, sondern als lebender
Organismus, in dem eine machtvolle Friedensbewegung pulsiert". Siehe auch seine
Erklärung zur Stockhomer Konferenz von Mitte/Ende August 1917 im
vorbereiteten Korrespondenzteil 1917. - Zu Kautsky und "Stockholm" Wheeler
1975, S. 33; Rojahn 1991, S. 214f.

10   Miller 1974, z.B. S. 289f., vertritt die These der
"Annäherung" bzw. Ähnlichkeit der Forderungen von MSPD und USPD: "Der
Substanz nach waren die von den beiden sozialdemokratischen Parteien
aufgestellten Friedensbedigungen die gleichen". Kritisch zu dieser These der
"angeblichen Gemeinsamkeiten" Boll 1980, S. 174-179 (ausgehend von der Frage
Elsaß-Lothringen).

11   Leitsätze der MSPD vom 16.8.1915, siehe Nachweis Dok.
Nr. P/27b, Anm. 17.

12   Auf diese Kritik am Memorandum der MSPD antwortete Hermann
Müller in schwed. Social-Demokraten 2.7.1917, S. 1. Er schloß: wir
sind nach Stockholm gefahren, "um für den Frieden zu arbeiten, dagegen
nicht um den Streit in der deutschen Partei hier fortzusetzen" ("för att
arbeta för freden, däremot icke för att här fortsätta
den tyska partistriden").

13   Siehe auch Kautsky, Serbien und Belgien in der Geschichte.
Historische Studien zur Frage der Nationalitäten und der Kriegsziele,
Stuttgart 1917; Elsaß-Lothringen. Eine historische Studie, Stuttgart
1917.

14   Vgl. Dok. Nr. P/44a, Anm. 1, und oben Anm. 4. Zur Beurteilung
der Haltung der USPD zur Stockholmer Konferenz Boll 1980, S. 236.