Die Sammlung umfasst mehr als 1.300 digitalisierte Dokumente, insgesamt über 22.000 Seiten, die die Geschichte und Erklärungen der Roten Armee Fraktion dokumentieren. Ziel dieser Webseite ist es, Forschern, Historikern und anderen Interessierten diese Dokumente in ihrer authentischen Form zur Verfügung zu stellen - nicht, die in diesen Dokumenten vertretenen Ansichten in irgendeiner Art und Weise zu verteidigen oder zu verurteilen. Die Sammlung ist die digitalisierte Version der Originaldokumente, die sich in der RAF Sammlung im Internationalen Institut für Soziale Geschichte in Amsterdam befinden (vgl. http://hdl.handle.net/10622/ARCH02203). Eine vollständige Liste der Dokumente steht zur Verfügung auf Deutsch und Englisch:
Die Sammlung kann per Mappe durchsucht werden. Dokumente können auf Autor und Titel gesucht werden. Alle Dokumente stehen als PDF Dateien zur Verfügung, eingescanned von den Originalen im Internationalen Institut für Soziale Geschichte. Hinzugefügt worden sind ebenfalls durchsuchbare Volltextversionen der wichtigsten Dokumente und einige Übersetzungen auf Englisch und Französisch. (Von den Volltextversionen ist jedes Wort mit den Originalen abgeglichen worden. Übersetzungen stammen zum Teil aus oberflächlich übersetzten Quellen, die nur beschränkt korrigiert werden konnten. Englische Übersetzungen hauptsächlich aus: A. Moncourt, J. Smith, The Red Army Faction: A Documentary History, Montreal 2009-2010.
Die Sammlung ist vervollständigt worden mit zusätzlichen Dokumenten, u.a. einer Chronologie, einer Bibliografie, eine Liste der wichtigsten RAF-Sammlungen in Archive und Bibliotheken und eine Liste der Bibiliothek der Stammheimer Gefangenen.
Die Rote Armee Fraktion wurde 1970 als Stadtguerillagruppe in West-Berlin und West-Deutschland gebildet. Die Gruppe betrachtete sich selbst als Teil einer breiteren anti-imperialistischen Bewegung aus den Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und der Studentenbewegung der sechziger Jahre. Im Mai 1972 führte die Gruppe ihre ersten Sprengstoffanschläge aus gegen Hauptquartiere der US-Armee und andere Ziele. Nach der Verhaftung der meisten ihrer Mitglieder wurde der Kampf im Gefängnis fortgesetzt, mit Hungerstreiks und einem Schulungsprogramm. Trotz mehreren Verhaftungswellen schaffte die Gruppe es, sich auch in der Illegalität zu halten, den Präsidenten des Arbeitgeberverbandes Hanns-Martin Schleyer zu entführen und weitere Anschläge zu verüben. Im Laufe des Jahres 1992 wurden die Aktionen beendet, und in 1998 wurde die Gruppe aufgelöst.
Diese Sammlung wurde zusammengetragen und digitalisiert von Ron Augustin, Mitglied der RAF seit 1971, und von 1973 bis 1980 in mehreren Gefängnissen in Haft. Sie enthällt alle Veröffentlichungen, Interviews, Statements und andere Erklärungen der RAF. Sie enthällt ebenfalls Dokumente aus internen und öffentlichen Diskussionen, Briefe, Presseerklärungen, Flugblätter und Broschüren die die strategischen Überlegungen und Kämpfe der Gruppe im Gefängnis und in der Illegalität dokumentieren. Dokumente über Gruppen und Bewegungen in anderen Ländern sind insofern hinzugefügt, als sie für das Verständnis der Geschichte und des internationalen Kontextes der RAF als relevant angesehen worden sind.