Haase: Restaur.[ation] Int. dans le coeur,
craint Mém.[orandum] Major.[ité] essence [? schwer lesbar]
désacc.[ord], est nationaliste , car intérêt
all.[emand] mis trop en avant.2 Abîme
intér.[êts] nation.[aux] et intern.[ationaux] difficile jeter un
pont. Quand soc. cent.[raux] soutiennent Gouv[ernement], tout trav.[ail]
ici en vain. Mém.[orandum] Hongrois passer internat. Nous toute
guerre p. ac. droit intern.; combatter sous-mar.[ine] sans
humanité.
Branting: but rétabl.[issement]
Intern.[ationale]; réunir nous soc. Entente.
Bernstein: confér.[ence] borner infl.[uence]
esprit masse.3
Troelstra: tact. quer.[elle] intér.[ieure]
allemande, kaum question internationale. Intern.
fédér.[ation] [... ? schwer lesbar]. propre nations.
Bernstein: Entente [ne] veut pas
détr.[uire] peuple, mais milit. Prussien, nul paix [?] tant
à pouvoir (Tr.[oelstra] "parfait"). "Ent. nul repos avant
puiss.[ance] milit. allem. soit brisée".5 v. Kol:
Tr.[oelstra] mieux fait serm.[oner] major.[ité]
Haase: coupable guerre tous les
Gouv[ernements], mais explosion All.[emagne]; tous reconnu, maint.[enant]
David escamoter, avant le meurtre Autr.[iche] déjà
[...? schwer lesbar] Italie à la guerre proch.[aine],
voul.[ait] agir contre les Serbes. Mobil.[isation] Russie contre
l'Autr.[iche], voulant comb.[attre] Czar, envoya armées en
Belg.! David Reichstag 3.12.1912
Vantard: pas seul sold. app. annex. Balkan.
Borques, [? schwer lesbar] Berl. Tagebl. (18/7 44) - guerre
aproche. Avrait avec Bernstein ménace Parti, dû se
soumettre. Südekum: stratégie exige viol.[ation]
Belg.6
Alsace: pas langue mais volonté
peuple décide, est devenue française au coeur après
Révol.[ution], Prusse éloigna.7
SD perdit son influence Reichst. Depuis 1854 All.[emagne]
soutient le Czarisme.
Tous les moyens bons, quand aide vic.[toire] allem.
(Scheidemann); démocr.[atisation] allemande après la
guerre! Scheidemann 1 jan 1915: durchhalten! Krieg zum Siege!
Minderh.[eit] matée (Kölner Zeitung) [...]
Tant Sch.[eidemann] appui Gouv. guerre continue, quand
résist.[ance] "mains vides" plus d'issue Gouv. possible.
Anmerkungen
1 Zu den Sitzungen mit der USPD am 22.-25.6.1917 auch Notizen
von Troelstra (zum 22., 23., 24., 25.6.1917), IISG, NL Troelstra, 423; Notiz
von Van Kol vom 24.6., IISG, NL Van Kol, 57; Erklärung in Dok. Nr. P/44b
und Pressekommuniqué Dok. Nr. P/44c; Briefe von Hugo Haase am 24.6.1917,
in Haase 1929, S. 147f.; Tagebuch Dittmann 1996, S. 505f. Zur Delegation sowie
zu USPD und "Stockholm" Wheeler 1975, S. 29-33.; Boll 1980, S. 175f.,
233-236. - Nach Höglund 1929, S. 188f., der sich auf Informationen
von Arthur Engberg stützt, war das Verhältnis Brantings zu den
Vertretern der USPD besser als zu denen der MSPD; "hier herrschte Einvernehmen"
("här rådde samförstånd"). In seinen Erinnerungen hebt
Backlund 1952, S. 27, als Brantings Ziel hervor, durch die Stockholmer
Konferenz die Internationale insgesamt "in Einklang und Zusammenarbeit"
("i samklang och samarbete") mit der USPD zu bringen. Das Auftreten der USPD
vor dem Komitee sei "nobel" ("nobelt") gewesen, man könne es nur bewundern
(S. 33). In einem Beileidsschreiben nach Brantings Tod am 25.2.1925 wies
Kautsky auf den Aufenthalt in Stockholm 1917 hin, der "erhebend und
erfrischend" gewesen sei, und "wie wohltuend der Einfluß Brantings", in
ARAB, Social-Demokraten, E 1:1. - Neben den in den Notizen von Van Kol
genannten Vertretern der USPD, Hugo Haase und Eduard Bernstein, waren noch Karl
Kautsky und Joseph Herzfeld anwesend und wahrscheinlich Arthur Stadthagen, die
alle zusammen am 22.6.1917 in Stockholm eingetroffen sind. Die Ankunft von
Haase, Bernstein, Kautsky, Herzfeld und Stadthagen wurde in schwed.
Social-Demokraten 23.6.1917, S. 1, mitgeteilt (mit Bild der ersten vier), wo
auch die erste Sitzung genannt wurde. Hofer und Wengels kamen am 25.6. an,
schwed. Social-Demokraten 26.6., S. 1. Ledebour kam am 27.6., schwed.
Social-Demokraten 28.6., S. 4, und reiste am 3.7. zurück, nach Bericht von
Bam am 4.7.1917, in Lademacher 19667/1, S. 526. Die Ankunft von Cohn wurde,
soweit zu sehen ist, nicht gemeldet; siehe zu ihm Mitteilung vom 2.7.1917, in
PA AA, WK Nr. 2 c, Bd. 4, S. 59. Er reiste am 7.7. wieder ab, schwed.
Social-Demokraten 7.7.1917, S. 1. Zu den Paßproblemen der USPD-Delegation
siehe Dok. Nr. P/20, Anm. 4. - Die Beteiligung der USPD an der Stockholmer
Konferenz war nicht unumstritten gewesen. Am 3.5.1917 wurde aber bei zwei
Gegenstimmen - die eine von Georg Ledebour - beschlossen teilzunehmen, und eine
entsprechende Instruktion wurde festgelegt. Danach sollten die Delegierten
zusammen mit den Delegierten aus Rußland und insbesondere des Arbeiter-
und Soldatenrats sowie mit anderen Minderheitsvertretern "gemeinschaftlich"
ihre Anschauungen vertreten, "vor allem den Kampf gegen die Kriegspolitik der
Regierungen, den Klassenkampf", propagieren und sich "unter keinen
Umständen" auf "eine schwammige, verschleierte Resolution einlassen, die
sämtlichen Auffassungen gerecht zu werden versucht"; abgedruckt in
Balabanoff 1926, S. 369f. Dazu Wheeler 1975, S. 29f., und zur Skepsis in der
Presse der USPD Boll 1980, S. 234f.
2 Nach den oben in Anm. 1 nachgewiesenen Notizen von Troelstra
vom 22.6., doch ohne Haase zu nennen: "In Memorandum D. meerderh. veel
toegegeven - geen grundsätzliche verand. - alleen opportunistische
overwegingen wegens Kriegskarte. Id Oostenrijkers" [Im Memorandum den
deutschen Mehrheit viel zugegeben - keine grundsätzliche Änderung -
nur opportunistische Überlegungen wegen Kriegskarte. Ebenso die
Österreicher]. Weitere Punkte ohne namentliche Zuordnung: "Kunnen
onze verhandl. doel Int. herstel dienen" [Können unsere Verhandlungen Ziel
Wiederherestellung der Internationale dienen] und: "Hoe kan Int. opgericht
zonder vast fondament. Geen program als diplomaten" [Wie kan die
Internationale ohne festen Grund wiedererrichtet werden. Kein
Programm von Diplomaten]. - Zusammenfassung von Haases Stellungnahme im
Pressekommuniqué in Dok. Nr. P/44c. Nach Haases Brief an seine Frau,
24.6.1917, in Haase 1929, S. 149, habe er "eine dreistündige Rede gehalten
unter Zustimmung meiner Freunde und mit Eindruck auf die anderen". "Troelstra,
der am Anfang seinem revisionistischen Herzen Luft machen zu müssen
glaubte, hat am Schluß meiner Ausführungen einen anderen Ton
angeschlagen".
3 Zu Bernstein siehe auch Kommuniqué in Dok. Nr. P/44c. -
Zu seiner Beurteilung der Stockholmer Konferenz z.B. Beitrag in Internationale
Rundschau 1917 [Juni], S. 313-331, "Stockholm und der Völkerfriede". Siehe
auch Carsten 1993, S. 125f. Nach Bernstein war das Bild der Konferenz Ende Mai
"noch ziemlich verworren", aber die Separatkonferenzen "ein anerkennenswert
kluges Verfahren". Aber es bestünden Meinungsverschiedenheiten nicht
zuletzt in den nationalen Fragen, "die ganz zu überbrücken eine
Unmöglichkeit sein wird". Einige man sich aber auf Grundprinzipien,
ausgehend von der Völkerverbundenheit und der Demokratie, die nicht zur
"Proklamierung einer formal gleichen Politik für alle Länder"
führe, sondern je nach Lage der Länder unterschiedlich
durchgeführt werde, so könne in Stockholm "wahrhaft Bedeutsames
für die Sache des Völkerfriedens geleistet werden".
4 Nach einem Bericht von Lucius an Bethmann Hollweg, 10.7.1917,
in PA AA, WK Nr. 2 c, Bd. 5, S. 100, habe sich vor allem Bernstein "sehr
scharf" gegen den preußischen Militarismus "als den Hauptfeind"
ausgesprochen. Siehe auch Bernsteins "Abrechnung" ("En vidräkning", so in
der Überschrift) mit den Friedensforderungen der MSPD, in schwed.
Social-Demokraten 20.6.1917, S. 7 (nach Sozialistischer Außenpolitik). -
Zu Bernstein siehe auch Dok. Nr. 44c.
5 Albert Südekums Verteidigung der deutschen Kriegspolitik
und besonders der Neutralitätsverletzung Belgiens im schwed.
Social-Demokraten 24.8.1914, S. 2f., hatte Branting zu einem energischen
Protest veranlaßt. Einen offenen Brief von Südekum im gleichen Tenor
vom 24.3.1917 veröffentlichte Branting nicht in schwed. Social-Demokraten,
siehe seine Begründung dort am 7.4.1917, S. 4. Zu Südekums Rolle
Dokumentationen von Fricke/Radandt 1956, Wohlgemuth 1969, Gutsche 1970 und
Laschitza/Peters 1974.
6 Zu USPD und Elsaß-Lothringen siehe Dok. Nr. P/44b, Anm.
8.