Im Wendejahr des Ersten Weltkriegs 1917 kamen Sozialisten verschiedener Richtungen und einige nationale Gruppen in Stockholm, im neutralen Schweden, zusammen und versuchten, einen Weg zu einem sicheren Frieden zu ebnen. Dies war ein Versuch informeller Diplomatie, der mit großer Aufmerksamkeit und im allgemeinen mit Mißtrauen von seiten der Regierungen verfolgt wurde.
Die geplante Konferenz kam nicht zustande, aber der Friedensgedanke wurde zumindest konkretisiert und als positive Utopie aktualisiert. Die Bemühungen der internationalen Sozialdemokratie, die Stockholmer Friedenskonferenz von 1917 zu organisieren, erbrachten ein reichhaltiges Material, das in verschiedenen Archiven aufbewahrt ist.
Dr Martin Grass von Arbetarrörelsens arkiv och Bibliotek in Stockholm [Archiv und Bibliothek der Arbeiterbewegung] hat Protokolle, Pressekommuniqués und andere Dokumente des Holländisch-skandinavischen Organisationskomitees und der Delegationen, die nach Stockholm kamen, um ihren Standpunkt in Sachen Frieden vorzulegen zusammengestellt. Sie zeigen insgesamt die großen Erwartungen und Hoffnungen von sozialistischer Seite im Widerstreit mit der Politik der Mächte und den jeweiligen nationalen Interessen, aber auch die Uneinigkeit der sozialistischen Parteien.
Hier werden 148 Dokumente in der jeweiligen Originalsprache vorgelegt, zusammen mit deutschen Übersetzungen und Annotationen auf deutsch, zudem eine Auswahl von Fotos der Konferenzvorbereitung, mit Bildtexten auf deutsch.